Pro Ist der Frauenfußball unter Wert verkauft?

Meinung · Pro: Ja, weil er Männer besser als Frauen behandelt, steht der DFB wieder im Abseits.

Kommentar Rolf Eckers

Foto: Sergej Lepke

Es ist die helle Freude, den Spielen der Frauen in Frankreich zuzuschauen. Was zum Beispiel die Japanerinnen bei ihrer unglücklichen Niederlage gegen Holland in der 2. Hälfte geboten haben, war einfach nur großartig. Männer-Fußball zum Maßstab zu erheben, ist dumm und töricht, weil die Frauen andere körperliche Voraussetzungen mitbringen. Frauen-Fußball ist anders, weniger vorhersehbar, überraschender.

Dass der DFB die Frauen bei den Prämien klar benachteiligt, ist typisch für den Verband, dem es einfach nicht gelingen will, mal auf der Höhe der Zeit zu sein. Klar, die Vermarktung des Männer-Fußballs spült viel mehr Geld in die Kasse. Aber wäre das der entscheidende Punkt, müsste der Abstand bei den Prämien noch viel größer sein. Der DFB ist aber kein profitorientiertes Unternehmen, sondern ein Verband mit besonderer gesellschaftlicher Verantwortung. Also, liebe Herren vom DFB: Bitte mehr Moral und weniger Markt. Mit der Prämie auf Augenhöhe für Frauen und Männer könnte der Verband nachhaltig in die Offensive kommen. Wie das mit der Gleichberechtigung beim Geld geht, zeigen andere Sportarten wie Tennis, Biathlon oder Leichtathletik. Und niemand kommt auf die Idee, die Frauen hätten das nicht verdient.