Herkules-Aufgaben für Hector: Senkrechtstarter gefordert
Sinsheim (dpa) - Viele Augen und Kameras waren in der Sinsheimer Rhein-Neckar-Arena auf Jonas Hector gerichtet: Dem Abwehrspieler des 1. FC Köln - Spitzname: „Harry Hektik“ - verging aber beim 4:3-Sieg des Aufsteigers bei 1899 Hoffenheim so manches Mal Hören und Sehen.
Am Vortag hatte ihn Joachim Löw erstmals für die Nationalmannschaft nominiert. In seinem erst elften Bundesliga-Spiel hatte Hector dann eine Herkules-Aufgabe zu bewältigen. Gegen den erneut bärenstarken Kevin Volland, den er bei den Länderspielen gegen Gibraltar und in Spanien wiedertreffen wird, sah er oft nicht gut aus.
Nach dem Abpfiff musste der 24-Jährige aber vor allem erzählen, wie er die überraschende Berufung erlebt hat. Er habe sich mit dem Thema, dass Löw einen Nachfolger für Linksverteidiger Philipp Lahm sucht, „nie beschäftigt. Ich war ja auch nie in einer U-Mannschaft des DFB.“
Mit dem Bundestrainer habe er sich am Telefon nur kurz ausgetauscht. Nein, er kenne auch keinen Nationalspieler persönlich. Und Hector hat auf der Play Station auch noch nie Hector im Nationalteam spielen lassen: „So gut war der nie.“ Sein Mitspieler Matthias Lehmann erzählte, wie die Nominierung des Nobodys in der Kabine gefeiert wurde: „Auf einmal stand Bubble-Sekt auf dem Tisch. Aber da muss er noch ein bisschen nachlegen.“