Algerien macht Domenech Angebot als Nationalcoach
Paris (dpa) - Knapp ein Jahr nach Frankreichs Vorrunden-Aus bei der Fußball-WM kann Raymond Domenech auf einen neuen Trainerjob hoffen. Der frühere Coach der „Équipe tricolore“ habe ein Angebot erhalten, die Auswahl Algeriens zu trainieren, teilte die Beratungsagentur von Domenech mit.
Domenech habe Sympathie für Algerien, schrieb die Agentur an die Nachrichtenagentur AFP in Paris und bestätigte damit algerische Medienberichte. Der Trainer würde die Nachfolge von Abdelhak Benchikha antreten, der nach der 0:4-Schlappe Algeriens in der Qualifikation für den Afrika-Cup 2012 gegen Marokko zurückgetreten war.
Mit dem französischen Verband FFF liegt Domenech derzeit im Clinch. Nach der WM war Domenech von Laurent Blanc als Nationalcoach abgelöst worden. Im September 2010 wurde er dann auch noch seinen Posten als Trainerausbilder des Verbandes los.
Der Mann, der von einigen Medien und Fußballanhängern daheim seit Jahren als „verrückter Professor“ betitelt wird, fordert 2,9 Millionen Euro Schadenersatz vom FFF. Nachdem es bei außergerichtlichen Treffen keine Einigung gegeben hatte, soll der Fall im Januar 2012 vor dem Arbeitsgericht endgültig geklärt werden.
Frankreich war bei der WM in Südafrika nach etlichen Affären schon in der Vorrunde sieglos ausgeschieden. Mehrere Spieler um FC- Bayern-Star Franck Ribéry hatten unter anderem eine Trainingseinheit boykottiert und sich gegen Domenech aufgelehnt. Er hatte sich nach dem sportlichen Fiasko in Schweigen gehüllt. Im Februar nannte er die WM-Spieler „eine Bande leichtsinniger Rotzbengel“.