Brasilianisches Gericht stoppt Klage gegen Adriano
Rio de Janeiro (dpa) - Ein brasilianisches Gericht hat eine Klage gegen Ex-Nationalspieler Adriano wegen mutmaßlicher Verbindungen zum Drogenmilieu abgewiesen. Richterin Maria Tereza Donatti befand den Antrag der Staatsanwaltschaft als „übereilt“.
Zudem fehle es an einem „Minimum an Beweisen“, so die Begründung. Die Entscheidung ist eine Ohrfeige für die Ermittler und eine Bestätigung für Adriano, der sich gerade um ein Comeback beim französischen Zweitligisten Le Havre bemüht.
Die Ankläger hatten dem 32-Jährigen einen Fall vorgehalten, der Jahre zurückliegt. Es ging um ein Motorrad, das er angeblich einem befreundeten Mitglied einer Drogenbande geschenkt haben soll. Mit der fraglichen „Honda CB 600“ sollen auch Drogen transportiert worden sein. Die Verteidiger wiesen die Darstellung zurück. Adriano sei 2008 selbst Opfer gewesen. Das Motorrad sei ohne dessen Wissen und mit gefälschter Unterschrift verkauft worden.
Das Gericht setzte mit seiner Entscheidung vorerst einen Schlussstrich. Doch kann die Staatsanwaltschaft Rechtsmittel einlegen. Adriano selbst war Anfang der Woche, als die Schlagzeilen bekannt wurden, bei seinem Wunschclub Le Havre in Frankreich. Nach seiner Rückkehr in Rio, schwieg er zunächst. Am Donnerstag konnte er aber offenbar nicht mehr an sich halten. „Millionen falsche Artikel und Meldungen, einige sagten sogar, ich sei schon verurteilt und ohne Pass!“, schrieb Adriano („Imperador“) in einer Erklärung.
Und er stellte kritische Fragen an die Medien: „Haben diese Leute keine Familie? Verstehen sie nicht, dass sie über ein menschliches Wesen reden?“ Den Mut verlor er nicht. „Ich wusste, dass alles gut wird, ich schulde niemandem etwas, ich zahle meine Steuern und bin stolz darauf, wo ich herkomme.“ Adriano Leite Ribeiro stand schon bei Topclubs wie Inter Mailand und AS Rom unter Vertrag. In Brasilien spielte er mehrmals für Flamengo und auch für Corinthians.