DFB-Arzt: WM-Probleme Hitze, Sonne, trockene Luft
München (dpa) - DFB-Teamarzt Tim Meyer sieht eine Fußball-WM 2022 im Wüstenstaat Katar nicht als „vorwiegend medizinisches Problem“.
Der wichtigste Punkt werde es sein, „unter welchen Bedingungen Training und Spiele stattfinden. Wenn alles klimatisiert ist, sehe ich aus medizinischer Sicht nicht so ein großes Problem“, sagte der Mannschaftsarzt des deutschen Fußball-Nationalteams in einem dpa-Gespräch.
Im Freien aber sei Fußball schon schwierig, machte Meyer mit Hinweis auf das Länderspiel des DFB-Teams im Sommer 2009 in Dubai gegen die Vereinigten Arabischen Emirate (7:2) deutlich: „Die Spieler haben unter den Temperaturen ganz schön gelitten, obwohl der Gegner nicht der stärkste war.“
Bei einem WM-Turnier 2022 in Katar müsse man sich mit den Problemen klimatisierter Räume, zum Beispiel mit der meist sehr trockenen Luft, auseinandersetzen, sagte der Ärztlichen Direktor am Institut für Sport- und Präventivmedizin der Universität des Saarlandes. Es gebe in Katar nicht nur sehr hohe Temperaturen, sondern auch eine massive direkte Sonneneinstrahlung.
„In jedem Fall wird der Flüssigkeitshaushalt aller Beteiligten auf eine harte Probe gestellt“, bemerkte Meyer. Eine Frage sei zudem, „welche Auswirkungen es auf das tägliche Miteinander hat, wenn sich eine Mannschaft über einen so langen Zeitraum nur in geschlossenen Räumen aufhält“.