Schäfer: Gute Sache für Katar - Hitze unerträglich
Berlin (dpa) - Der ehemalige Bundesliga-Trainer Winfried Schäfer hat in den vergangenen Jahren als Coach in Dubai Fußball-Erfahrung am Persischen Golf gesammelt. Schäfer zeigte sich von der WM-Vergabe an Katar für 2022 nicht überrascht, warnte aber vor den klimatischen Bedingungen.
Hat Sie die WM-Vergabe an Katar überrascht?
Schäfer: „Man hätte eigentlich drauf wetten können. Sie haben Geld genug, sie werden ihre Stadien bauen. Es wird kein Problem für die Kataris. Es ist eine Prestigesache für sie, so wie in Abu Dhabi die Formel-1-Strecke. Es geht nur darum zu zeigen, dass sie es können - und sie können es. In dieser Region ist ja auch ein Fußball-Boom entstanden. Es wird eine sehr gute Sache werden für Katar und die Region.“
Gespielt werden soll in klimatisierten Stadien. Welche Erfahrungen haben Sie mit der Hitze gesammelt?
Schäfer: „Ich habe 2005 im Juni ein Spiel in Dubai gehabt. Es war unerträglich heiß, uns Trainern lief das Wasser den Körper runter, und die Spieler haben noch spielen müssen abends um zehn Uhr. Es ist unerträglich. Ohne jegliche Verantwortung wird da Fußball gespielt in dieser Zeit.“
Was heißt das für die Zuschauer?
Schäfer: „Man geht nur Klimaanlage Haus, Klimaanlage Auto, Klimaanlage Hotel. Es ist für den Fußball unerträglich.“