WM-Halbfinalist Uruguay will Copa-Krone
Buenos Aires (dpa) - Nach dem vierten Platz bei der Fußball-WM vor einem Jahr will sich Uruguay nun die Copa-Krone aufsetzen. Mit einem weiteren Coup gegen Paraguay würde der deutsche Gegner im „kleinen Finale“ von Südafrika mit dann 15 Copa-Titeln Gastgeber Argentinien vom Thron stoßen.
„Bei einer Copa América das Finale zu erreichen, ist alles andere als ein Spaziergang. Erst recht nicht, wenn das Turnier in Argentinien stattfindet und man auf dem Weg ins Finale den Gastgeber ausschalten muss“, sagte Uruguays früherer Nationalmannschaftskapitän Enzo Francescoli vor dem Endspiel gegen Paraguay in Buenos Aires.
Das Auftreten seiner Nachfolger bei der Copa sei „überragend“, analysierte Francescoli. Miserabel dagegen das Abschneiden der Turnierfavoriten Brasilien und Argentinien, die sich bereits im Viertelfinale verabschiedet hatten. Vor allem im Gastgeberland herrscht deshalb der blanke Frust.
„In diesem Turnier wird der Fußball misshandelt“, empört sich der Weltmeistertrainer von 1978, César Menotti. „Die Copa América hat eine glänzende Historie, aber dieses Turnier ist das schlechteste in der Geschichte Südamerikas und auch das schlechteste, das ich weltweit in den vergangenen zehn Jahren gesehen habe (...). Schlechter geht es gar nicht mehr“, schimpfte Menotti.
In den argentinischen Medien wird vor allem der Finalist Paraguay aufs Korn genommen, der sich ohne einen einzigen Sieg in der regulären Spielzeit ins Finale gezittert hat. All das interessiert Dortmunds Bundesliga-Torjäger Lucas Barrios wenig. „Wenn wir das Finale gewinnen, wird sich niemand dran erinnern, dass wir vor dem Finale kein Spiel gewonnen haben“, sagte Barrios.