Oberliga 0:1 — der KFC Uerdingen fällt zurück
Der Fußball-Oberligist verliert Spitzenspiel in Schonnebeck. Alle vier Saison-Niederlagen kassieren die Krefelder auf fremden Plätzen.
Krefeld. Es muss KFC-Trainer Michael Boris wie ein Spießrutenlauf vorgekommen sein. Wenige Minuten nach der 0:1-Niederlage seiner Mannschaftim Spitzenspiel bei der Spvg. Schonnebeck schob sich der Uerdinger Fußball-Lehrer durch das Gedränge im kleinen, engen Klubhaus „Schwalbennest“, begleitet von hämischen Kommentaren und dem Gejohle der Essener Zuschauer. Seine Erklärung zur Niederlage fasste Boris kurz. Eine gewisse Niedergeschlagenheit ist ihm anzusehen: „Wir wussten um die Schwere der Aufgabe, haben den Kampf angenommen.
Es war ein offener Schlagabtausch eines Spitzenspiels. Wie das Tor gefallen ist, hat jeder gesehen.“ Sein siegreicher Gegenüber Dirk Tönnies gab in seinem Statement dem Spiel vor 1183 Zuschauern sogar eine „historische“ Note vor „toller Kulisse“. Man werde sich noch in 20 Jahren an das Spiel gegen den KFC erinnern.
Die Szene, die den Weg zur vierten Saisonniederlage ebnete, passierte in der 79. Minute. Nach einem Eckball ließ KFC-Torwart Daniel Schwabke den Ball durch die Finger rutschen, Berkay Öz die Hausherren jubeln.
Der Unmut der Zuschauer aus Krefeld begann sich zu entladen. Teile der Fanschar skandierten „Boris raus“, vereinzelt richtete sich der Zorn nach der Begegnung auch gegen Schlussmann Schwabke.
Der Sportliche Leiter Horst Riege sagt nach der Pressekonferenz: „Es war ein Kampfspiel mit einem Torwartfehler. Wir haben mehr investiert als in Gladbach. Vielleicht hat der Gegner aber dieses eine Prozent mehr investiert, um zu gewinnen.“
Zwar zeigte der KFC im Vergleich zur Vorwoche mehr Aggressivität, blieb aber im Angriffsspiel oft zu harmlos und ungenau. Die Uerdinger haben durch den Sieg des Spitzenreiters Wuppertaler SV mittlerweile sieben Punkte Rückstand bei noch 15 Begegnungen, darunter auch das direkte Duell am 12. März.
Das ist bereits eine hohe Hypothek. Von zehn Auswärtsspielen konnte der KFC nur drei gewinnen. Alle vier Niederlagen erlitten die Uerdinger auf fremden Plätzen.
Am Sonntag begannen die Krefelder mit Florian Abel für den gesperrten Fabio Fahrian neben Pascal Schmidt. Darko Anic und Sebastian Hirsch kamen über außen. Danny Rankl sollte vollstrecken. Die rechte Seite mit Gerstmann und Hirsch war die aktivere, über links gelangen zu wenige Spielzüge.