Fußball Aufstiegsheld Maximilian Beister meldet sich zurück
Krefeld · Der Offensivspieler des KFC Uerdingen löst seine Ladehemmung nach 184 Tagen, leitet das 2:0 gegen Aalen ein.
Maximilian Beister hat die Tage nicht gezählt. Von dem Datum an, als er sein letztes Tor für den KFC Uerdingen in der Meisterschaft erzielt hatte bis zu diesem Samstagnachmittag, als es nach einer gefühlten Ewigkeit wieder so weit war. 184 Tage lagen zwischen seinem Siegtreffer beim 1:0 gegen Waldhof Mannheim am 24. Mai in den Aufstiegsspielen und seinem Treffer beim 2:0-Sieg gegen den VfR Aalen am Samstag.
Der 28-Jährige hat sich mit seinem ersten Saisontreffer in der 3. Liga zurückgemeldet, nicht nur wegen seines schönen Treffers nach sechs Minuten. Danach sagte er: „Ich habe nie das Gefühl gehabt, dass ich verkrampfe. Ich habe im Training hart gearbeitet. Dann kommt das Glück auch zurück. Ich habe nie das Gefühl gehabt, dass ich an der Torlosigkeit kaputt gehe.“
Schwierige Wochen
im Herbst
Maximilian Beister, das war über viele Wochen in diesem Herbst eine Geschichte über einen Mann, der die Schultern hängen ließ, dessen Körpersprache Unzufriedenheit ausdrückte, der kaum Einfluss auf das Spielgeschehen nehmen konnte. Die Gründe blieben unklar.
Er selbst, aber auch sein Trainer Stefan Krämer, ließen die Öffentlichkeit nicht tiefer in die Seele des Spielers hineinblicken. Seit dem Spiel in Osnabrück aber vor drei Wochen, als Beister im Vorfeld ein klärendes Gespräch mit Krämer geführt hatte, im Spitzenspiel dann eine überaus engagierte Leistung samt Platzverweis bot, geht es für den 28-Jährigen wieder aufwärts.
Verzicht auf eine
ausfallende Jubelgeste
Beister fackelte gegen Aalen nicht lange, als er eine maßgeschneiderte Flanke des Linksaußen Oguzhan Kefkir geliefert bekam. Hoch kam der Ball geflogen. Beister streckte sein linkes Bein durch, schoss den Ball volley ins Aalener Tor, am verdutzten Torwart Daniel Bernhardt vorbei. Da waren gerade einmal sechs Minuten gespielt. Die Mannschaft rannte auf ihn zu, herzte ihn. Man erkannte schnell, wie sehr sich seine Mitspieler für ihn freuten. Er selbst blieb kühl, verzichtete auf eine ausfallende Jubelgeste. Es war der Auftakt für ihn zu einem gelungenen Spiel.
Vor allem im zweiten Durchgang, als der KFC eine seiner besten spielerischen Phasen der Saison nach dem 2:0 durch Kefkir hatte, war Beister immer beteiligt. Er mischte im Kombinationsspiel mit, auch mit seinem Offensivpartner Stefan Aigner, legte vor, spielte mit Hackentricks. Es war Spielfreude zu erkennen im Uerdinger Spiel, die man lange vermisst hatte. Am Samstagnachmittag brauchte es dafür das 2:0 (56.). Im ersten Durchgang konnten sich die Krefelder auch bei Torwart René Vollath bedanken, der aufmerksam rettete, oder bei der Abschlussschwäche der Aalener, dass der Ausgleich nicht fiel. Krämer, der zunächst Connor Krempicki als zweiten Zehner sozusagen neben Ali Ibrahimaj, der später mit Verdacht auf Muskelfaserriss ausschied, vorgesehen hatte, zog diesen nach 30 Minuten zurück und schloss die Lücken im Mittelfeld.
Trainer Krämer
stört nur ein Punkt
Kollege Stefan Aigner sagte: „Maxi hat eine brutale Qualität. Es war ein befreiender Moment für ihn. Ich hoffe, dass das Tor ihm Auftrieb gibt. Er wird für uns noch ganz wichtige Tore machen.“ Trainer Stefan Krämer kommentierte: „Für einen Stürmer ist es wie eine Befreiung. Sie leben von Erfolgserlebnissen. Ich muss ihm Respekt zollen, wie er gearbeitet hat.“ Nur ein Punkt störte Krämer im zweiten Durchgang seiner Mannschaft: dass aus den erspielten Chancen zu wenig Tore resultierten: „Wir hätten das Spiel wesentlich früher entscheiden müssen.“