Fußball Der KFC schlägt zweimal eiskalt zu
Krefeld · Uerdingen siegt mit 2:0 in Braunschweig und beendet Negativlauf. Vieles lief für die Krefelder.
Einzelne Zuschauer hatten sich aus dem Fanblock von Eintracht Braunschweig heraus auf den Weg gemacht, ihrer Mannschaft auf dem Platz nach dem 0:2 gegen den KFC Uerdingen ihren großen Unmut über den andauernden Niedergang des Zweitliga-Absteigers in Pöbeleien und vielleicht auch mehr zu zeigen. Die Polizei schritt ein, drängte die Randalierer zurück auf die Tribüne. Es waren Bilder einer Krise, die das Fernsehen übertrug.
Torschütze Dorda: „Wir haben für den Trainer gekämpft“
Für den Tabellenletzten Eintracht Braunschweig galt das noch viel mehr als für den KFC Uerdingen. Doch auch bei den Krefeldern hatte sich in den vorangegangen Tagen das Klima verschlechtert, nach drei Niederlagen in Folge wäre es bei einer abermaligen Pleite gegen das Schlusslicht wohl ungemütlich geworden im von Investor Mikhail Ponomarev auf Aufstieg getrimmten Club, hätte der KFC den Anschluss an die Aufstiegsplätze erst einmal verloren.
Die Uerdinger waren sich dieser Situation durchaus bewusst. Torschütze und Linksverteidiger Christian Dorda hob gleich nach Abpfiff zu einer Unterstützungsrede für Trainer Stefan Krämer an: „Wir haben für den Trainer gekämpft. Er stand ja unter Druck.“ Auch Kapitän Christopher Schorch sagte zur aktuellen Lage: „Wir sind in einem besonderen Verein. Herr Ponomarev unterstützt uns mit allem, was wir brauchen. Wir müssen es mit Punkten zurückzahlen.“
Das war in Braunschweig gelungen, auch weil die Gäste die besseren Nerven hatten, diesmal nicht wie in Osnabrück im Topspiel Präsente verteilten, die zu Gegentoren führten, sondern selbst welche danken annahmen. Erst lief Dorda mit dem Ball tief in die gegnerische Hälfte und traf aus der Distanz (34.). Dann erahnte Ali Ibrahimaj einen verunglückten Rückpass, reagierte schnell und erzielte den Endstand (40.). Krämer: „Der Sieg tat richtig gut. Man hat gemerkt, dass beide Teams Druck hatten. Wir mussten uns reinbeißen, haben sehr gut verteidigt.“
Aus dem Spiel heraus ließen die Gäste wenig zu, die krisengebeutelten Braunschweiger verschossen sogar noch einen unberechtigten Elfmeter. Dazu gab es noch eine Rote Karte für David Sauerland (73.). Es lief diesmal alles für den KFC. Der punktgenaue Distanzschuss Dordas, ein folgenschwerer Faux-pas der Hausherren vor dem 2:0. Ein Spiel, wie es die Krefelder vielleicht in dieser Phase gebraucht haben, um ihre lange nicht mehr gesehene Qualität, den effektiven Abschluss, zurückzugewinnen. Denn Torchancen blieben Mangelware.
Stefan Krämer dichtete die Defensive zusätzlich ab, als er Alexander Bittroff und Jan Holldack (“Sie bringen immer Leidenschaft, Herz und Laufbereitschaft mit“) einwechselte, um die Führung mit allen Mitteln über die Zeit zu bringen. Mit der Zweikampfbereitschaft seiner Mannschaft zeigte sich Krämer einverstanden.
Einziger Kritikpunkt waren für ihn die schlecht ausgespielten Konter: „Wir haben ab der 75. Minute in Überzahl vier bis fünf gute Aktionen nicht sauber ausgespielt. Das werden wir der Mannschaft auch noch einmal im Video zeigen.“