KFC Uerdingen Grotenburg-Sanierung: Gründen Stadt Krefeld und KFC Uerdingen eine „Stadion-Gesellschaft“?

Krefeld · Der rasante sportliche Erfolg des KFC Uerdingen hat die Stadtverwaltung in Krefeld unter Zugzwang gesetzt. Die Grotenburg muss saniert werden. Dabei werden verschiedene Möglichkeiten der Zusammenarbeit geprüft - auch eine sogenannte „Stadion-Gesellschaft“.

Die Grotenburg erfüllt nicht die Bedingungen, um dort Drilliga-Fußball spielen zu können. Archivbild.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Der rasante sportliche Erfolg des KFC Uerdingen hat die Stadtverwaltung unter Zugzwang gesetzt. Die Grotenburg ist in ihrem jetzigen maroden Zustand keine zugelassene Spielstätte für den Profifußball. Die Pläne liegen auf dem Tisch. Bis zum Sommer 2020 soll die Sanierung der altehrwürdigen Kampfbahn abgeschlossen sein. Gut zehn Millionen Euro, bei einem Ausbau für die Zweitliga-Tauglichkeit sind es sogar 20 Millionen Euro, die investiert werden müssten. 8,7 Millionen Euro hat der Rat der Stadt im Frühjahr bereits in einem ersten Schritt zur Verfügung gestellt.

Der Stadtsportbund fragt nach der Finanzierung der Aufgaben

Eine Summe, die die Sportlandschaft in Krefeld verunsichert, wie ein Brief des Stadtsportbundes (SSB) zeigt. Darin schreibt Vorstandsmitglied Jochen Adrian: „Da aus den veröffentlichten Plänen zur Grotenburg für den SSB nicht ersichtlich ist, welche Überlegungen in Bezug auf die Finanzierung angestellt worden sind, bzw. wie darüber hinaus auch die Investitionen in die vielen anderen Sportanlagen bewältigt werden können.“ Bislang sei öffentlich von der Verwaltung nur gesagt worden, dass die Sanierung nicht auf Kosten des Breitensports erfolgen soll.

Beim Dachverband, dem nach eigenen Angaben mehr als 200 Vereine angehören, stelle man sich die Frage, wie neben der Grotenburgsanierung auch die Ertüchtigung anderer Bezirkssportanlagen sowie die Sanierung der Eishallen und dem Badezentrum zukünftig finanziell gestemmt werden sollen.

Begrüßt wird vom Stadtsportbund ausdrücklich die Bildung einer Sportstättenkommission, in der Vertreter aller relevanten im Sport agierenden Gruppen ihre Fach- und Sachkompetenz einbringen können. „Die Arbeit der Kommission macht jedoch nur dann Sinn, wenn im Etat der Stadt auch die entsprechenden Mittel zur Umsetzung der noch zu erarbeitenden Vorschläge bereitgestellt werden“, schreibt Adrian.

Verschiedene Verfahren zur Sanierung werden geprüft

In der Sitzung des Sportausschusses konnte Klaus Kokol (SPD) Aufklärung zur Finanzierungsfrage der Grotenburgsanierung leisten. „Nach meiner Kenntnis ist Oberbürgermeister Frank Meyer in Gesprächen mit dem KFC, eine gemeinsame Lösung zu finden.“ Die Idee – Gründung einer gemeinsamen Gesellschaft von Stadt und KFC, um die Arbeiten möglichst zügig abzuwickeln. Wäre die Stadt alleiniger Bauherr, muss sie alle Arbeiten europaweit ausschreiben. Mit einer Stadiongesellschaft wäre das zu umgehen, vor allem Zeit gespart.

Die Stadt sagte am Donnerstag dazu, die Verwaltung prüfe verschiedene Verfahren und Möglichkeiten zur Sanierung der Grotenburg und deren Finanzierung, auch vor dem Hintergrund der positiven sportlichen Entwicklung des KFC Uerdingen.