KFC Uerdingen So sieht Krämers Plan gegen Lotte aus
Krefeld · Der KFC soll im Heimspiel gegen Lotte einige Fehler abstellen. Besonders bei den Gegentoren geht es Trainer Stefan Krämer zu einfach.
2,6 Tore fallen im Durchschnitt in einem Fußballspiel der 3. Liga. Im deutschen Profibereich ist es die Klasse mit den wenigsten Treffern pro Partie, hinter der 2.Liga (2,8) und der Bundesliga (3,1 Tore). Je weniger Tore fallen, desto größer ist also ihre Bedeutung in einem Spiel. Nach zwölf Spielen hat sich der ausgeglichene Charakter der dritthöchsten Spielklasse schon gezeigt. Kaum ein Sieg oder eine Niederlage mit drei Treffern Differenz. Das gilt auch für den Tabellendritten KFC Uerdingen: enge Spiele, Spannung bis zum Abpfiff.
Krämer: „Fußball ist ein Fehlerspiel“
Spiele auf Messers Schneide, da ist es noch viel wichtiger, möglichst wenige Gegentreffer zuzulassen. Das gelang jedoch bei der 0:2-Niederlage vor einer Woche in Kaiserslautern nicht. Trainer Stefan Krämer ärgerte sich über die „einfachen Gegentreffer.“ In beiden Fällen waren die Krefelder in der Defensive in der Überzahl, packten aber nicht zu. Sie kamen zu spät, oder riskierten eine Rettungsgrätsche im Strafraum, die zum Elfmeter führte: „Fußball ist ein Fehlerspiel. Vor dem 0:2 haben wir den Ball, geben ihn aber zu schnell wieder her. Die leichten Ballverluste müssen wir minimieren.“
Mit der Defensivarbeit seiner Mannschaft über die bisherigen zwölf Spiele zeigte sich der 51-Jährige einverstanden. Immerhin haben die Krefelder nur 14 Gegentreffer kassiert. Ein ordentlicher Wert. Nur Tabellenführer Osnabrück ragt in der Statistik heraus mit fünf Gegentoren. In acht von zwölf Spielen behielt der Spitzenreiter eine weiße Weste. Mit Abstand der beste Wert. Die Verfolger Preußen Münster und KFC haben jeweils vier Partien ohne Gegentor bestritten. Uerdingen jedoch kam in den vergangenen sechs Spielen nie ohne Gegentreffer aus. 7:9 lautet das Torverhältnis in dieser Phase. Im Heimspiel am Samstag gegen die Sportfreunde Lotte sind die Krefelder um Ausgleich der Bilanz bemüht. Für den Kampf um den Aufstieg sagt Krämer: „Auf Strecke gesehen sollte man nicht mehr als ein Tor pro Spiel bekommen.“ Heißt: Solche Nachlässigkeiten wie gegen Kaiserslautern sollten sich die Uerdinger gegen die aufstrebenden Sportfreunde aus Lotte nicht leisten.
Trainer Stefan Krämer ist kein Verfechter eines rigorosen Defensivfußballs. Er wird seine Spieler nicht dazu anweisen, das eigene Tor unter allen Umständen zu verteidigen, zum Leidwesen des Offensivspiels. Der Uerdinger Coach will attackieren: „Ich gewinne lieber 5:4 statt 1:0“, sagt er. Dem Mantra des früheren niederländischen Bundesligatrainers Huub Stevens (“Die Null muss stehen“) würde sich Krämer gerne anschließen. Die Chance, dieses Ziel dauerhaft und in jedem Spiel in die Tat umsetzen zu können, sieht er in der 3.Liga allerdings nicht: „Man gewinnt, indem man ein Tor mehr schießt als der Gegner. Das ist die 3.Liga. Hier gilt: durchbeißen und durchsetzen. Es reicht schon eine Aktion, um eine Mannschaft aus dem Takt zu bringen.“ Krämer sagt: „Es ist ein Abnutzungskampf. Keiner marschiert einfach durch. Jedes Spiel ohne Gegentor? Das ist weit weg von der Realität.“
Die Sportfreunde Lotte haben in den vergangenen sechs Spielen nur sechs Gegentreffer kassiert. Dabei haben sie achtmal getroffen. Der Trend zeigt nach oben.