Der KFC und die Ungewissheit
Trainer Murat Salar muss einen Kader zusammenstellen. Doch noch weiß niemand, wohin der Weg des Vereins führt.
Krefeld. Der KFC Uerdingen hat am Montagabend wieder ein Stück weit Hoffnung auf den Klassenerhalt in der Regionalliga West erhalten. Durch den Aufstieg von Darmstadt 98 in die 2. Bundesliga und den damit verbundenen Abstieg von Arminia Bielefeld in die Drittklassigkeit wird es nur einen Aufsteiger aus der Oberliga Westfalen in die Regionalliga West geben. Damit ist der 16. Tabellenplatz definitiv kein Abstiegsrang mehr.
Der KFC Uerdingen weilt weiterhin auf dem 18. Rang und könnte doch noch die unverhoffte Rettung schaffen. Wenn im direkten Duell am 38. Spieltag zwischen dem SV Lippstadt und dem SC Wiedenbrück die Hausherren weniger Punkte holen als der KFC im Auswärtsspiel bei der SSVg Velbert, gelingt dem Salar-Team noch der Sprung auf Platz 17.
Und dieser reicht dann zum Klassenerhalt aus, wenn Fortuna Köln die Aufstiegsspiele in die 3. Liga gegen den FC Bayern München II für sich entscheidet. Die beiden Aufstiegsspiele zwischen dem Meister der Regionalliga West und dem Regionalliga-Süd-Meister finden am 28. Mai und am 1. Juni statt.
„Natürlich freuen wir uns über die neue Situation. Alles andere wäre ja auch fatal“, sagt KFC-Trainer Murat Salar zu den paar Prozentpunkten, um die die Hoffnung jetzt wieder angewachsen ist rund um die Grotenburg. „Wir werden uns davon aber nicht blenden lassen, denn es sind immer noch ziemlich viele Eventualitäten, die eintreten müssen, damit dieser Platz zur Rettung ausreicht.“ Einen Sieg in Velbert peilt der KFC aber ohnehin an. Allein schon um die desaströse Rückrundenbilanz (acht Punkte, 7:29 Tore) ein wenig aufzupolieren.
Darüber hinaus läuft im Hintergrund — so gut es bei der offenen Frage nach der zukünftigen Vereinsführung geht — die Planung für die neue Saison. Ansprechpartner bleibt dabei für Salar weiterhin der aktuell kommissarisch noch tätige KFC-Präsident Lakis. „Ich plane mit ihm die weitere Saison, so lange nichts anderes klar ist.“
Lakis selbst hatte zuletzt aber immer wieder betont, seine Position nicht mehr weiter bekleiden zu wollen. Auf dem Platz übernimmt Salar in Abwesenheit eines Sportlichen Leiters die Kaderplanung für die neue Saison selbst. „Wir testen weiter unvermindert neue Spieler“, sagte Salar, der aber auch mitteilen musste, dass sich der Wunsch-Innenverteidiger Marius Krumland (19, SV Meppen) für einen Vertrag beim BV Cloppenburg entschied.
Die drei Testspieler Anil Ozan (VfB Speldorf), Emre Özkaya (Fort. Düsseldorf U19) und der japanische Universitätsspieler Chiya Yusuke nehmen weiterhin am Training des KFC teil. „Chiya Yusuke ist ein sehr interessanter Mann. Bei ihm müssen wir aber schauen, wie es sich mit seiner Aufenthaltsgenehmigung verhält“, sagt Salar, der gleichzeitig einen Abgang von Dominik Oehlers ausschloss. „Dominik wird definitiv weiter bei uns spielen.“ Der Stürmer besitzt noch einen Vertrag bis 2015.
Gleichzeitig soll Oehlers das Interesse des Oberliga-Aufsteigers VfR Fischeln geweckt haben. Vom VfL Bochum sollen noch mindestens zwei junge Spieler dank der Kontakte von Salar zum ehemaligen Bochumer Spieler Peter Peschel beim KFC vorspielen.