Meinung Die KFC-Fans leben eine Sehnsucht
Im Formel 1-Tempo ist der KFC Uerdingen zurück auf der Fußball-Landkarte. Club-Ikone Friedhelm Funkel freut sich, den KFC bald wieder in der Sportschau zu sehen. Das ist doch was, trotz Bezahlsender Sky, der die Bundesliga und die 2. Liga live zeigt.
Die Rückkehr des KFC in den Profifußball belegt gleich zweierlei — man sollte, wenn man sich ins Sportbusiness stürzt, ein Konzept haben, mindestens kein schlechtes. Und man muss wissen, was es kostet und bereit sein, das auch zu bezahlen.
Und so ist aus dem Projekt KFC Uerdingen unter der Führung von Mikhail Ponomarev ein erfolgreiches Modell geworden. Aber erst, als er alleine das Sagen hatte. Das ist zunächst nur eine Zustandsbeschreibung. Und sie dürfte beim anderen Proficlub in der Stadt registriert werden. Diese Zeitung hatte zu Saisonbeginn von der Möglichkeit geschrieben, dass der KFC den Pinguinen den Rang in der Gunst der Fans, an genereller Aufmerksamkeit und beim Sponsoring streitig machen kann.
Zehn Monate später jedenfalls hat der Club seinen Teil zum Verschieben des Kräfteverhältnisses beigetragen. Und die beiden Aufstiege des Clubs innerhalb von 24 Monaten belegen zudem — es scheint egal, wer mit dem Clubemblem auf der Brust herumläuft.
Selbst den Austausch der fast kompletten Mannschaft vor einem Jahr stürzt die Fans nicht in eine Sinnkrise — sie wollen sich identifizieren mit Erfolg und sie leben eine Sehnsucht. Das sind die Gesetze des Profi-Sport und am Standort Krefeld — einer mit Tradition. Ponomarev gibt dem Volk das Futter. Nach dem Invest in Beine, muss nun die Struktur mitwachsen.