KFC Uerdingen KFC Uerdingen siegt in Mannheim und steigt in die 3. Liga auf

Der KFC Uerdingen spielt wieder Profifußball: Die Krefelder haben das hitzige Relegationsspiel bei Waldhof Mannheim gewonnen und feiern den Durchmarsch in die 3. Liga. Weil das Spiel abgebrochen wurde, ist der Aufstieg aber noch nicht offiziell.

Foto: Ullrich

Mannheim. Der KFC Uerdingen spielt wieder Profifußball. Die Krefelder haben das Relegations-Rückspiel bei Waldhof Mannheim dank einer souveränen Leistung 2:1 (2:1) gewonnen und damit den direkten Durchmarsch von der Oberliga Niederrhein in die 3. Liga geschafft. In einer hitzigen Partie erzielten Connor Krempicki (30.) und Tanju Öztürk (39.) die wichtigen Auswärtstreffer, Mannheim konnte nur durch Patrick Mayer (32.) zwischenzeitlich ausgleichen. Das Hinspiel am Donnerstag in Duisburg hatte der KFC 1:0 gewonnen.

8751 Tage — oder knapp 24 Jahre — nach der 0:2-Niederlage in Mannheim im Juni 1994, die den bislang letzten Bundesliga-Aufstieg bedeutete, feierte der KFC damit wieder einen großen Erfolg in der Kurpfalz. Im kommenden Jahr kann sich die Mannschaft von Trainer Stefan Krämer dann mit Traditionsklubs wie dem 1. FC Kaiserslautern, Hansa Rostock oder dem Karlsruher SC messen.

Krämer ließ Toptorjäger Lucas Musculus zunächst auf der Ersatzbank, dafür spielte der erst 21 Jahre alte Johannes Dörfler, der in Duisburg das 1:0 mit einem 50-Meter-Solo vorbereitet hatte. Auch Jan Holldack und Oguzhan Kefkir blieben im Vergleich zum Hinspiel zunächst draußen, dafür begannen Dennis Chessa und Patrick Ellguth.

Nach der Wahnsinnschoreographie der Mannheimer ("Schon Tausend Mal für tot erklärt, doch heute werdet ihr eines Besseren belehrt") und den teils brachialen KFC-Schlachtrufen wirkten die Uerdinger in den ersten Spielminuten leicht nervös. Mannheim kam zweimal gefährlich vor das KFC-Tor, zudem musste Christian Dorda nach einem Foul behandelt werden.

Die Mannheimer Fans hatten sich vorbereitet. Foto: Christopher Köster

Danach übernahmen die Gäste aber die Kontrolle, kamen durch einen Konter über Dörfler und Krempicki in der elften Minute zu ihrer ersten Chance, drei Minuten später schoss Hinspieltorschütze Maximilian Beister von der linken Seite knapp drüber.

KFC Uerdingen und Fans feiern Aufstieg in die 3. Liga
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In der 29. Minute klappte es dann, Chessa setzte sich auf der linken Seite durch, spielte flach ins Zentrum, wo Krempicki aus wenigen Metern vollstreckte. Das wichtige Auswärtstor für den KFC. Doch nur zwei Minuten später glich Patrick Mayer nach einem Freistoß an die Latte aus kurzer Distanz für Waldhof aus. In der Folge versuchten Dutzende KFC-Ultras, den Heimbereich zu stürmen. Erst eine aufmarschierte Hundertschaft der Polizei brachte die Situation unter Kontrolle.

Die Uerdinger Spieler ließen sich davon aber nicht beeindrucken. Sechs Minuten vor der Pause schien ein weiterer Angriff schon fast verspielt, als Tanju Öztürk den Ball aus 20 Metern herrlich ins rechte Eck schlenzte — ein Traumtor zum Aufstieg.

Nach dem Seitenwechsel war die Power der ersten Hälfte etwas raus. Erster Schreckmoment war ein Zusammenprall des Mannheimers Michael Schultz mit KFC-Torwart René Vollath im Luftkampf um den Ball. Eine Viertelstunde vor Schluss hätte Beister dann alles klarmachen können, scheiterte aus gut zehn Metern aber erst an der Latte, mit dem anschließenden Kopfball an SVW-Keeper Markus Scholz. Die wütenden Waldhof-Angriffe parierten die Uerdinger, sodass die Fans bereits die letzten 20 Minuten den Aufstieg feiern konnten.

Wenige Minuten vor dem Schluss zündeten Mannheimer Fans Böller und Raketen. Foto: Daniela Ullrich

Um einen drohenden Spielabbruch zu vermeiden, appellierte Waldhof-Trainer Bernhard Trares an die Fans, das Spiel "fair zu Ende zu bringen." Nachdem beide Teams nach einer Viertelstunde Pause wieder auf dem Platz waren und die Mannheimer erneut Böller zündeten, beendete Schiedsrichter Patrick Ittrich die Partie. Und der KFC ist zurück im Profifußball.

Der KFC Uerdingen muss offiziell noch auf die Rückkehr in die Drittklassigkeit warten. Der langjährige Bundesligist und Pokalsieger von 1985 führte zwar im Rückspiel bei Waldhof Mannheim mit 2:1 (2:1), als die Partie wegen etlicher gezündeter Rauchbomben und Pyrotechnik aus dem Mannheimer Fanblock vorzeitig abgebrochen wurde. Der DFB teilte am Sonntagabend auf seiner Homepage mit: „Über die Spielwertung muss das DFB-Sportgericht entscheiden“. (mit Material der dpa)