KFC Uerdingen Böller und Raketen gegen KFC-Torhüter Vollath

Der Spielabbruch überschattet den 2:1-Sieg des KFC Uerdingen.

Die Lage eskaliert mit einem lauten Knall. Dann brennen vermummte Mannheimer Ultras ab der 83. Spielminute Bengalische Feuer ab, lassen weitere Böller explodieren und feuern Raketen auf das Spielfeld. KFC-Torhüter René Vollath verlässt seinen Strafraum, er steht nur wenige Meter von den Chaoten entfernt.

„So ein Böller explodiert genau neben mir. Ich habe noch ein Piepen im Ohr“, sagt der 28-Jährige. Schiedsrichter Patrick Ittrich schickt die Mannschaften für 20 Minuten in die Kabine, während die KFC-Fans bereits seit einer Viertelstunde den bevorstehenden Aufstieg feiern. Sie wissen, dass Mannheim beim Stand von 2:1 für den KFC nach dem 1:0-Hinspielsieg noch drei Tore bräuchte. Und das wissen auch die Mannheimer Anhänger, die die dritte gescheiterte Relegation in Folge befürchten. Während der Unterbrechung ist vielen auf der Tribüne nicht klar, was ein Abbruch bedeuten würde. Sieg und Aufstieg für den KFC, oder werden die restlichen Minuten am folgenden Tag nachgeholt?

Waldhof-Trainer Bernhard Trares will die Partie zu Ende spielen, appelliert an die Vernunft der Ultras. Der Stadionsprecher droht, dass das Spiel bei einem weiteren Böller abgebrochen werden wird. Schiedsrichter Ittrich versucht es noch einmal, schickt die Mannschaften zurück auf den Platz. Doch als sich Vollath seinem Tor — und damit den Mannheimer Fans - nähert, kracht der nächste Böller. Ittrich pfeift ab, und der KFC steigt auf.

„Uns war klar, dass die Mannheimer Fans bei einem solchen Spielstand nicht ruhig zu halten sind. Für uns war es sehr gut, das Spiel wurde abgebrochen und für uns gewertet“, sagt KFC-Stürmer Marcel Reichwein zu den Vorfällen. Trares hingegen ist sauer: „Bei mir herrscht großes Unverständnis, das ist nicht zu entschuldigen.“ Der Aufstieg des KFC wird durch einen Spielabbruch überschattet. Ein schöner und stimmungsvoller Fußballnachmittag endet mit einem Skandal.