KFC Uerdingen Großkopfs Offensiv-Konzept geht auf
Mit einem frühen Treffer durch Silvio Pagano durchkreuzen die Uerdinger die Defensiv-Taktik des VfR Fischeln. Vor allem über die rechte Seite erzeugt der KFC viel Druck und Gefahr.
Krefeld. Es dauerte nur drei Minuten, da hatten die Uerdinger die Pläne der Fischelner im Krefelder Derby der Fußball-Oberligisten durchkreuzt. Silvio Paganos Schuss nach Florian Abels Flanke war nicht zu halten. VfR-Torwart Halil Özcelik konnte sich strecken, wie er wollte. Vorbei war es mit der Idee der Gäste, wie im Hinspiel gegen den KFC Uerdingen so lange wie möglich den Torerfolg zu verhindern und später die offenen Räume für Konter zu nutzen.
Stattdessen machte die Mannschaft des neuen Trainers Jörn Großkopf von der ersten Minute an Ernst. Als sich die Fischelner nach 25 Minuten defensiv sortiert hatten, stand es nach dem Treffer Abels 2:0 für den KFC. Da hatte Mohamadou Idrissou schon seine hundertprozentige Chance am Tor vorbeigeschossen.
Vor allem über die rechte Seite, dem Revier des schnellen und fintenreichen Silvio Paganos, kamen die Uerdinger immer wieder hinter die Abwehrreihe der Fischelner, die früh den Ausfall ihres linken Außenbahnspielers Kevin Enke (Platzwunde) verkraften mussten.
Der KFC wirkte angriffslustiger als zuletzt. Trainer Jörn Großkopf sagte: „Wir hatten uns viel vorgenommen. Es ging darum, erst einmal Ruhe reinzubekommen nach den vergangenen Wochen.“
Der 49-Jährige hatte die Formation nur auf der Position des gesperrten Patrick Ellguth verändert. Für ihn kam Fabio Fahrian. Großkopf favorisiert das Offensivspiel, agiert nicht abwartend. Armand Drevina, der neben Fahrian die Sechser-Rolle einnahm, sagte: „Der neue Trainer hat für einen neuen Impuls gesorgt. Spielerisch und kämpferisch war es noch besser als in Kapellen.“ Auch der Kameruner Idrissou, der den Ball vor dem 2:0 in der gegnerischen Hälfte erobert hatte und den Treffer einleitete, fiel mit einer hohen Laufleistung auf. Als mitspielender Stürmer, nicht bloß als Abnehmer.
Auch Florian Abel sammelte Scorer-Punkte. Dass die Uerdinger mit null Gegentoren aus der Begegnung gingen, hatte aber auch mit ihrem gut aufgelegten Torwart Ahmet Taner zu tun. Der 23-Jährige machte gleich drei Fischelner Großchancen zunichte. Sein Fehlpass in die Füße von VfR-Angreifer Kei Hirose blieb folgenlos. Großkopf lobte: „In der einen oder anderen Szene haben wir auch Glück gehabt. Unser Torwart hat die Aufgabe toll gemacht.“ Chancen zu mehr eigenen Treffern waren gegeben, aber auch Fischelns Halil Özcelik bewies schnelle Hände.
Armand Drevinas 3:0 (70.) setzte den Schlussstrich. Die Kräfte der personell ohnehin gebeutelten Gäste schwanden. „Die Wege wurden immer länger“, sagte Fischelns Offensivmann Alexander Lipinski. Für den VfR Fischeln ging es nur noch um „Schadensbegrenzung“, resümierte Trainer Josef Cherfi nach der Partie. Und darum, die Überlegenheit des Gegners anzuerkennen. Özcelik sagte: „Wir haben gegen eine Profimannschaft gespielt.“