KFC scheitert im Halbfinale: Rauschende Pokalparty endet 2:5
6201 Zuschauer haben das Duell des KFC Uerdingen mit Rot-Weiß Essen verfolgt. RWE gewann nach Elfmeterschießen.
Krefeld. Große Fußballspiele hat die altehrwürdige Krefelder Grotenburg bereits erlebt. Am Mittwochabend kam nach langer Zeit einmal wieder so etwas wie Bundesliga-Stimmung auf. 6201 Zuschauer wollten das Duell des KFC Uerdingen mit Rot-Weiß Essen im Halbfinale des Niederrheinpokals sehen, alle vier Tribünen waren geöffnet.
Wegen des großen Besucherandrangs musste die Partie mit zehnminütiger Verspätung angepfiffen werden. Am Ende eines rauschenden Pokalabends verloren die Krefelder erst im Elfmeterschießen mit 2:5.
Besser in die Partie kamen die Gäste aus dem Ruhrgebiet. Zwar war das Verhältnis bei den Fangesängen auf den Tribünen zwischen beiden Klubs in der Anfangsphase noch ausgeglichen, auf dem Platz jedoch war RWE tonangebend.
Die Hoffnung, Essen könne den KFC eventuell unterschätzen und verhaltener ins Spiel gehen, wurden schnell zerstört. Essen agierte entschlossen. Bereits in der 10. Minute musste der KFC den Rückstand hinnehmen. Ein Ball wurde in die Schnittstelle der Viererkette gespielt, Benedkit Koep umkurvte Uerdingens Schlussmann Manuel Lenz und traf zum 1:0. Essen blieb weiter das überlegene Team, drängte den KFC zurück.
Folgerichtig auch das 0:2. Ein abgewehrter Ball von Nimptsch landete vor den Füßen von Kevin Avci, der aus 20 Metern rechts unten ins KFC-Tor traf. Mitte der ersten Hälfte war es ein echter Klassenunterschied zwischen dem Regionalligisten und dem NRW-Ligisten. Doch dann war Saban Ferati nach einer maßgeschneiderten Flanke zur Stelle. Seinen Kopfball konnte Essens Torwart Dennis Lamczyk nicht entschärfen (39.).
Plötzlich war die Überlegenheit der Gäste dahin. Mit Schwung kam der KFC aus der Halbzeit, spielte couragierter nach vorne und wurde belohnt. Durch einen umstrittenen Elfmeter an Tekkan glichen die Gastgeber aus. Kosi Saka zeigte vom Punkt keine Nerven (56.). Der Favorit wankte, die Sicherheit war dahin.
Die KFC-Fans feuerten nun frenetisch jeden Angriff der Jung-Elf an. Dann aber ein Fauxpas von KFC-Keeper Lenz, der den Ball an der Strafraumlinie verlor. Marc-André Nimptsch aber rettete für den geschlagenen Tormann (66.). Spannung pur jetzt in der Grotenburg. Essen wurde wieder etwas stärker.
Einen Kopfball nach Ecke stoppte der KFC erst auf der Linie, Tore fielen aber nicht mehr. Mit 2:2 ging es in die Verlängerung. Saka stieg zum Kopfball hoch, sein Ball ging aber knapp am Tor vorbei (108.). Kein Team konnte sich mehr zwingend in Szene setzen. Es ging ins Elfmeterschießen. Da versagten dem KFC die Nerven. Essens Torhüter Dennis Lamczyk parierte drei Elfmeter von Saka, Tekkan und Celebi und ließ RWE jubeln.