KFC: Sechs Punkte — aber eine lange Mängelliste

Ob Chancenverwertung, Passfehler oder Verhalten bei Standards: Der KFC muss sich in einigen Bereichen steigern.

Michael Wiesinger war hin- und hergerissen. Archiv

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Krefeld. Den Job erledigt, drei Punkte verbucht, das Minimalziel erreicht — so ließ sich der Freitagabend für den Fußball-Regionalligist KFC Uerdingen zusammenfassen. Der 2:1-Sieg bei Mit-Aufsteiger FC Wegberg-Beeck war am Ende trotz einer beruhigenden 2:0-Führung durch Tore von Patrick Ellguth und Alexander Bittroff noch einmal ins Wanken gekommen. Doch die Mannschaft von Trainer Michael Wiesinger „kämpfte sich über die Zeit“, wie es der 44-Jährige später auf der Pressekonferenz beschrieb. Die Auflistung der Mängel war indes lang in den Ausführungen des Trainers: „Unterm Strich stehen drei Punkte. Das haben wir geschafft. Ich bin vom Spiel hin- und hergerissen. In der ersten Hälfte haben wir es nicht seriös gespielt. Wir hatten nicht das Tempo. Im Ballbesitz waren wir zu fahrig, zu naiv. Zudem hätten wir früher in Führung gehen müssen.“

Damit meinte Wiesinger die hochprozentigen Chancen von Marcel Reichwein und Connor Krempicki. Die Chancenverwertung wird ein Thema sein in den nächsten Tagen. Auch in der zweiten Hälfte ließen die Uerdinger zu viel Großzügigkeit erkennen. Reichwein, aber auch Oguzhan Kefkir oder der eingewechselte Lucas Musculus verschenkten Chancen. Ausgerechnet der aufgerückte Patrick Ellguth, der eigentlich nicht mit dem Erzielen von Toren beauftragt ist, ebnete mit seinem zweiten Saisontor den Weg zum Sieg. Rechtsverteidiger Alexander Bittroff machte es ihm nach einer Ecke gleich.

Selbstkritisch äußerte sich auch Kapitän Mario Erb: „Wir haben im ersten Durchgang gebraucht, um reinzukommen. Wir haben zwei Dinger, machen sie aber nicht. Da müssen wir uns auch mal belohnen. Durch das 1:2 bringen wir uns in die Bredouille. Wir müssen kaltschnäuziger werden. Wir hätten das Spiel deutlicher dominieren müssen.“

Auch die mitunter leichten Passfehler im Spielaufbau störten den Uerdinger Spielführer. Mittelfeldmann Kai Schwertfeger: „Es war das erwartet schwere Spiel. Wir haben uns das Leben selbst schwer gemacht nach dem 2:0. Jetzt gilt es, den Mund abzuputzen. Es werden noch andere Spiele kommen wie dieses. Mit sechs Punkten aus drei Spielen haben wir einen ordentlichen Start hingelegt.“

Wiesinger sah seine Mannschaft nach dem 2:0 in „alte Muster zurückfallen“. Man habe zu viele Freistöße hergegeben, obwohl die Gefahr bei Standards der Gastgeber bekannt gewesen sei. So fiel auch der Anschlusstreffer in der Schlussphase. Immerhin: Aus dem Spiel heraus kamen die Gastgeber dem KFC-Tor nicht gefährlich nahe. Die Mannschaft des KFC hat noch eine Entwicklung vor sich.