Kommentar KFC-Trainerwechsel ist Akt der Verzweiflung
Ein dickes Bankkonto kann einen beruhigen oder zu Übermut und Verschwendung motivieren. Ähnlich verhält es sich mit einem üppigen Punktepolster im sportlichen Wettstreit. Es wiegt einen in scheinbarer Sicherheit, vor allem, wenn latent der finanzielle Notstand herrscht.
So erklärt sich, was nun in einen Akt der Verzweiflung mündet und mit dem Trainerwechsel kaum mehr zu retten ist — der Abstieg des KFC Uerdingen.
Den entscheidenden Fehler haben die Verantwortlichen im Winter mit dem personellen Umbau des Teams gemacht. Zehn Spieler gingen, acht kamen, Personalkosten gespart — fünf Monate später aber wird die Rechnung aufgetischt. Dass zweite Versäumnis war, zuzusehen, wie Woche um Woche das Punktepolster dahinschwindet, aber erst einen Spieltag vor dem Finale zu handeln — weil ein Abstieg nicht nur sportlich gravierend ist.
Mit gut gemeinten Marketingkonzepten darf man in der Oberliga getrost den Reißwolf füttern. Jetzt heißt es, das letzte Fünkchen Hoffnung wachzuhalten — mit Horst Riege, einem anerkannten Fachmann.