3. Liga KFC: Duell der Dezimierten in Duisburg

Krefeld · Der KFC Uerdingen muss im Spiel beim MSV Duisburg am Samstag auf einige Stammspieler verzichten. Doch auch die Gastgeber sind personell angeschlagen.

MSV-Trainer Torsten Lieberknecht (links) und KFC-Pendant Stefan Krämer haben vor dem Derby beide Personalsorgen.

Foto: BRAUER-Fotoagentur/Stefan Brauer

Der Kräfteverschleiß kann der Mannschaft von KFC-Trainer Stefan Krämer anscheinend noch nicht zusetzen. Anders sind die Zusatzschichten, die einige Spieler im strömenden Regen am Freitag im Stadion am Löschenhofweg durchführten, nicht zu erklären. Bis auf die Socken nass schossen Muhammed Kiprit, Rijad Kobiljar und Patrick Göbel Torwart Hidde Jurjus die Bälle um die Ohren. Torabschluss stand im Abschlusstraining generell hoch im Kurs. „Alles aufs Tor, egal wie“, lautete Krämers Devise vor dem Duell mit dem MSV Duisburg am Samstag.

Lange blieb unklar, ob die Partie in der Schauinsland-Reisen-Arena aufgrund des hohen Corona-Inzidenzwertes in Duisburg (126) überhaupt stattfinden könnte. Gegen Mittag dann Entwarnung. „Das Spiel unserer Zebras gegen den KFC Uerdingen kann wie geplant (...) stattfinden“, teilten die Meidericher in einem kurzen Statement mit.

Auch Mickels fällt im Derby
gegen den KFC Uerdingen aus

Für den MSV wäre es die dritte Spielabsage in dieser Saison gewesen. Denn während für den KFC Uerdingen das dritte Spiel binnen sieben Tagen ansteht, versuchen die Duisburger, erst einmal in einen Spielrhythmus hineinzukommen. Die Zebras hatten drei Spiele absolviert, als das Coronavirus für Chaos im Verein sorgte. Nach einigen positiven Tests musste große Teile des Kaders in Quarantäne – die Spiele gegen Saarbrücken und Halle wurden abgesagt. Vor dem Spiel gegen Unterhaching am vergangenen Mittwoch hatte Trainer Torsten Lieberknecht noch Zweifel, überhaupt eine Mannschaft stellen zu können – am Ende konnten trotz Trainingsrückstand ein Großteil des Teams spielen und der MSV siegte überraschend mit 1:0 in Haching. Verbessert hat sich die personelle Situation nach dem Spiel unter der Woche aber nicht. Zwar stehen Lieberknecht alle Spieler, die zuletzt in Quarantäne waren, wieder zur Verfügung, jedoch fehlt weiterhin die Praxis. Zu Zwecken der Regenaration stand für den MSV am Freitagvormittag nur leichtes Training auf dem Programm.

Ohnehin schwer wiegt der Ausfall von Kapitän Moritz Stoppelkamp, der im September am Pfeifferschen Drüsenfieber erkrankt war und seitdem ausfällt. Joshua Bitter (Muskelriss) und Ahmet Enging (Muskelfaseriss) sind ebenfalls verletzt, am Mittwoch kam in Leroy-Jacques Mickels ein weiterer Spieler ins MSV-Lazarett. Der Mittelfeldakteur hatte sich beim Spiel in Unterhaching eine Muskelverletzung mit Sehnenbeteiligung im linken Oberschenkel zugezogen und wird länger ausfallen. „Das werden wir auch noch einmal verdauen müssen und auf Jungs zurückgreifen, die zuletzt wenig trainiert oder gespielt haben in den letzten Wochen. Aber wir suchen keine Ausreden, sondern versuchen das Beste draus zu machen“, sagt Lieberknecht.

Sorgen, die Stefan Krämer bestens kennt. „Aber ich will keine Alibis, wir haben gute Jungs und wollen das gegen Duisburg auch auf den Platz bringen“, so der KFC-Trainer. Osayamen Osawe, Kolja Pusch, Tim Albutat, Jan Kirchhoff, Peter van Ooijen, Omar Traoré und Adriano Grimaldi fehlen den Krefeldern gegen Duisburg. Gustav Marcussen, Gino Fechner und der zuletzte gesperrte Fridolin Wagner dürften ins Aufgebot zurückkehren. Möglich wäre auch ein Startelfeinsatz von Heinz Mörschel. Gesetzt ist im Sturmzentrum definitiv der junge Kiprit. Der 20-Jährige traf in dieser Saison bereits drei Mal in sechs Partien.

Krämer will Ponomarev
zum Geburtstag beschenken

Das Spiel in Duisburg wird ohne Zuschauer stattfinden. KFC-Präsident Mikhail Ponomarev wird aber an seinem Geburtstag vor Ort sein und die Arbeit seines Teams, das unter der Woche gegen Wiesbaden defensiv gewaltige Schwächen offenbart hatte, unter die Lupe nehmen. „Der Austausch mit dem Präsidenten unter der Woche war sachlich und gut. Er unterstützt mich, stellt sich hinter mich. Andere Vereine hätten womöglich bei der bisherigen Punktausbeute bereits gehandelt“, schätzt Krämer. Wohlwissend, dass fünf Punkte aus sechs Partien den Ansprüchen des Vereins nicht genügen. Auch deshalb will der 53-Jährige seinen Präsidenten am Samstag mit drei Punkten beschenken.