Torwart Lukas Königshofer ist Leistungsträger Nummer 1
Der KFC-Torwart war beim 2:1 am Samstag gefragter als im Vorfeld vermutet, bügelte einige Fehler aus – und das trotz Rückenschmerzen.
Ein Mann stand am Samstagnachmittag unverhofft im Mittelpunkt des Geschehens: Lukas Königshofer. Der KFC-Torhüter hätte zum Wohle seiner Mannschaft wohl gerne auf die eine oder andere Nennung seines Namens während des Spiels verzichtet. Doch der 30-Jährige war dann doch häufiger als Retter gefragt als im Vorfeld angenommen, sorgte mit seinen Paraden dafür, dass den Uerdingern im Heimspiel gegen die SG Sonnenhof Großaspach zwei Treffer reichten, um zu gewinnen.
Und das, obwohl der Mann zwischen den Pfosten mit Rückenbeschwerden aufgelaufen war. Noch zwei Tage zuvor hatte er mit Schmerzen das Training ausgesetzt, ließ sich spritzen, konnte sich kaum bewegen. Beim Anschlusstreffer der Gäste, einem Kunstschuss von Matthias Morys, war er gänzlich schuldlos.
Schon zu Beginn des Spiels, als die fahrigen Krefelder durch eigene Ballverluste sich selbst in die Bredouille brachten, war Königshofer schon zweimal zur Abwehr gezwungen. Im zweiten Durchgang vereitelte er mit einem schnellen Reflex auf der Linie noch einen weiteren Gegentreffer. Der Österreicher war das, was der KFC in dieser Saison schon oft benötigt hat – ein Rückhalt, wenn die Verteidigungslinien durchbrochen wurden, was gerade in den ersten Wochen der Saison oft zu beobachten war.
Königshofer laut Kicker der
beste Uerdinger 2019/20
Den einen oder anderen Punkt hat der Wiener da schon gerettet. So hatte sich der KFC das auch bei der Verpflichtung im Sommer vorgestellt. Zwingenden Handlungsbedarf hatte es im Tor jedoch nicht gegeben. René Vollath, bis Juni die Nummer eins, dann aber durch Heiko Vogel aussortiert, ist mittlerweile aber wieder die erste Alternative, wenn Königshofer mal ausfallen sollte.
Natürlich sind die Leistungsschwankungen der Mannschaft auch an Lukas Königshofer nicht spurlos vorbeigegangen. Er hat auch schon schwächere Spiele gemacht, er hat auch schon gepatzt, aber im Großen und Ganzen konnten sich seine Vorderleute auf den 1,93 Meter großen Österreicher verlassen. Seine Durchschnittsnote des Fachmagazins Kicker ist die beste in der Mannschaft: 2,95. „Er ist stark auf der Linie, ein Arbeiter, fleißig, ehrgeizig, ein guter Typ. Wir brauchen das“, sagt Teamchef Stefan Reisinger.
Der KFC leistet sich derzeit vier Torhüter: Neben Königshofer und seinem ersten Vertreter Vollath auch noch Robin Udegbe und den jungen Philipp Bachmeier, der bei Spielen wegen der U23-Regelung auf der Bank sitzt. Vollaths Vertrag läuft im Sommer aus. Vergangene Woche gab der Klub bekannt, dass er das Eigengewächs Julius Paris, 18, mit einem Profivertrag ausgestattet hat und ihn ab dem Sommer in den Drittliga-Kader übernimmt. Der Konkurrenzkampf im Tor sei zwar von sportlicher Rivalität, aber auch von Kameradschaft geprägt, so Reisinger: „Sie gehen damit sehr professionell um, setzen sich im Training super ein. Ich hätte keine Bedenken, wenn ich im Tor wechseln müsste“, sagt der Teamchef.
Dass Lukas Königshofer am kommenden Samstag, 15. Februar, wieder häufiger ins Geschehen eingreifen muss, ist wahrscheinlich, wenn der KFC beim Aufstiegsanwärter FC Ingolstadt gastiert. Verhindern soll seine Verteidigung dies dennoch. Gegen Großaspach vermisste Trainer Daniel Steuernagel die Aggressivität, die nötig sei, um den Gegner nicht ins Spiel kommen zu lassen und in Stress zu versetzen. Früheres Anlaufen, den kompakt stehenden Gegner in Bewegung bringen, um Lücken zu schaffen. Vor allem in den ersten 45 Minuten wirkten die Uerdinger nicht hellwach, zu behäbig. Und so musste sich Lukas Königshofer doch mehr als erwartet gegen den Tabellenvorletzten auszeichnen.