Neue Nummer Eins KFC Uerdingen: Lukas Königshofer hält die Null fest

Krefeld · Die neue Nummer eins im Tor sicherte dem KFC Uerdingen den wichtigen Sieg zum Saisonbeginn.

Lukas Königshofer lieferte in seinem ersten Ligaspiel für den KFC Uerdingen eine starke Leistung ab. Wegen einiger Abwehrschwächen seines Teams war die aber auch dringend nötig.

Foto: Revierfoto

Es gibt schon so einige Videos, die im Internet über den Torhüter Lukas Königshofer kursieren. Sie zeigen ihn mal als Teilnehmer in einem Elfmeter-Wettstreit gegen zwei Bankkundenberater, mal lehrt er Österreichisch-Deutsch, mal spricht er über seine Zeit bei Rapid Wien. Ein Highlight-Video seiner besten Paraden aber sucht man noch vergebens. Das muss nicht so bleiben. Der Sonntagnachmittag hat genug Stoff geliefert. Fans des 30-Jährigen könnten aus den zusammengeschnittenen Szenen des Heimspiel des KFC Uerdingen gegen den Halleschen FC gut und gerne eine mehrminütige Hommage erstellen. „Königshofer bringt die Hallenser zur Verzweiflung“ könnte diese Schnipselsammlung heißen. Oder auch: „Lukas, du bist ein Teufelskerl“ – in Anlehnung an den Weltmeister-Torwart Toni Turek von 1954, den der legendäre Radioreporter Herbert Zimmermann während des Endspiels gegen Ungarn mit diesem Spitznamen getauft hatte und dem ein Denkmal draußen just vor der Düsseldorfer Arena gewidmet ist.

Es ist nicht immer angemessen, einzelne Spieler in Mannschaftssportarten über das Gesamte zu erhöhen. Dafür bedarf es schon außergewöhnlicher Leistungen. Doch solch eine bot der Österreicher am Sonntag beim 1:0-Sieg gegen den Halleschen FC. Mehrere Male rettete er für seine geschlagenen Vorderleute. Auf der Linie, mit schnellen Reflexen, im Eins-gegen-Eins. Er verhinderte zunächst einen Rückstand, später half er maßgeblich dabei, den knappen Vorsprung über die Zeit zu bringen.

Vor allem in der zweiten Hälfte, die äußerst einseitig verlief und die Uerdinger fast 45 Minuten lang in eine Art Belagerungszustand versetzten, war Königshofer der wichtige Rückhalt, den sich Trainer Heiko Vogel von ihm erhofft hatte. Seine Mannschaftskameraden wussten, bei wem sie sich bedanken konnten nach dem Spiel: „Er hat ein überragendes Spiel gemacht“, sagte Innenverteidiger Assani Lukimya mit Anerkennung, „für die Neuen ist es super, wenn sie sich so beweisen können.“ Stürmer Stefan Aigner meinte: „Mit den vielen gehaltenen Bällen hat er uns vor dem Rückstand bewahrt.“

Königshofer war eine der wenigen positiven Erscheinungen im KFC-Spiel – neben Ruhepol Jan Kirchhoff, aber auch den zentralen Verteidigern Lukimya und Andreas Maxsö, die viele Hereingaben noch im letzten Moment klärten. Der Torwart selbst sagte zu der Frage, ob er diese Vielbeschäftigung habe kommen sehen: „Man geht immer davon aus, dass man viel zu tun haben wird, sonst würde man im Spiel überrascht sein.“ Und Kapitän Kirchhoff sagte über Königshofers starke Leistung: „Darauf können wir uns verlassen. Das spricht auch für unsere individuelle Qualität.“

Selbstkritische KFC-Spieler nach der Partie

Dass der KFC-Torwart zum Mann des Tages aufstieg, lag auch an der Abwehrschwäche seines Teams. Halle ließ über lange Phasen den Ball zirkulieren, hatte Ballbesitzwerte, als spielten die Gäste in Überzahl, kombinierten sich einige Male über die Außenbahnen durch, standen den Uerdingern auf den Füßen. „Wir haben es schwer gehabt, bei Ballbesitz Lösungen zu finden. Die Feuertaufe aber haben wir bestanden. In Ansätzen hat man unsere Qualität schon gesehen“, sagte Kirchhoff. Stefan Aigner bemängelte das kaum existierende Offensivspiel: „Es gab keine Entlastung. Es war ein ganz schwerer Anfang. Wir sind nicht ins Spiel gekommen.“ Trainer Heiko Vogel verwies auf die Entwicklung seiner neuen Mannschaft: „Die Automatismen sind noch nicht eingespielt. Halle hat es gut gegen den Ball gemacht. Da wird man vorsichtig, ängstlich. Es wird besser, wenn man Siege einfährt.“ Diesen ersten Saisonsieg, den hatten sie im großen Maße ihrem Torwart Königshofer zu verdanken.

Termine des KFC:

Für den KFC geht es bereits am Freitagabend mit dem Auswärtsspiel bei der U23 des FC Bayern München weiter. Am Dienstag, 30. Juli, ist ab 19 Uhr die Spielvereinigung Unterhaching zu Gast in der Düsseldorfer Arena. Am Samstag, 3. August, wartet die SG Sonnenhof Großaspach.