Fußball Die neue Stabilität des KFC

Krefeld · Drei Spiele in Serie hat der KFC kein Gegentor kassiert. Gegen Rostock fallen aber nun wohl zwei Abwehr-Stützen aus.

Zuletzt bejubelter Torschütze, am Donnerstag 30 Jahre alt geworden: Christian Dorda, eine Stütze der KFC-Abwehr.

Foto: imago/Revierfoto/Revierfoto

Die Laune ist wieder besser geworden im Lager des Fußball-Drittligisten KFC Uerdingen. Ein paar Fans an der Grotenburg sangen dem Geburtstagskind Christian Dorda am Donnerstag ein Ständchen. Der Linksverteidiger wurde 30 Jahre alt. Und auch die Mannschaft tut ihr Nötiges.

Das Team von Trainer Stefan Krämer hat sich in der Tabelle wieder nach vorne auf Platz drei geschoben, ihre Negativserie von drei Niederlagen offenbar längst hinter sich gelassen. Die Krefelder schreiben gerade vielmehr an einer neuen Geschichte. Der Aufwärtstrend geht einher mit einer neuen defensiven Stabilität. Drei Siege landete das Team in den vergangenen drei Spielen, alle Partien gewannen sie mit 2:0. Also ohne Gegentreffer. Es hat ein Umdenken stattgefunden. Das soll auch im Heimspiel am Samstag gegen Hansa Rostock zum Erfolg führen.

Trainer Stefan Krämer hat
die Spielidee umgestellt

In den Wochen davor war der KFC über eine lange Zeit nie ohne weiße Weste geblieben. Nun aber steht die Null. In 17 Spielen hat der KFC nur 18 Treffer kassiert. Ligaweit sind nur drei Mannschaften besser in dieser Statistik. Tabellenführer VfL Osnabrück (12), der Hallescher FC (16) und die SG Sonnenhof Großaspach (16). Das verspricht Erfolg, denn eine Tormaschine sind die Uerdinger mit ihren 22 Treffern ohnehin nicht.

Trainer Stefan Krämer hatte mit seinem Stab und der Mannschaft in der Videoanalyse der Niederlagen noch einmal genau hingeschaut. Er hat Fehler entdeckt und darin eine Logik gesehen. Daraufhin stellte er die Spielidee um: „Wir haben eine lange Zeit flach über die Erde gespielt. So haben wir dem Gegner Pressingchancen gegeben. Es gab klare Muster von Räumen, in denen wir viele Fehler gemacht haben.“ Es sei dann in der Folge darum gegangen, die Räume anders zu bespielen, dem Gegner also nicht in die Karten zu spielen. Krämer: „Dadurch ist die Fehlerquote deutlich gesunken.“ Das Spiel gegen den Ball verbessern, dadurch aber auch weniger Ballbesitz haben. Den Gegner dann selbst mit Kontern treffen. Für Krämer ist die 3.Liga eher eine „Umschaltliga, weniger eine Ballbesitzliga.“

Defensivspieler Alexander Bittroff sieht einen „Anpassungsprozess an die 3. Liga.“ Es gehe ohnehin nicht um Attraktivität in dieser Spielklasse: „In der 3. Liga hat man noch weniger Platz als in der 2. oder Bundesliga. Es geht erst einmal über den Kampf. Mit einer starken Defensive gewinnt man Meisterschaften.“ Kapitän Christopher Schorch hat festgestellt: „Bei uns haut sich jeder zur Zeit 110 Prozent rein, im Training wie im Spiel.“ Klar, dass bei der Ausgeglichenheit des Niveaus in der Liga nicht alle Angriffe unterbunden werden können. „Der Gegner hat Chancen, wenn wir den Ball verlieren. Man kann nicht alles verteidigen.“

Eingespielte Abwehrformation ohne Großkreutz und Maroh

Einen guten Grund für die neu gewonnene Stabilität sieht Krämer aber auch in der Eingespieltheit und Erfahrung seiner Viererkette. Jedoch wird im Heimspiel am Samstag gegen Hansa Rostock Rechtsverteidiger Kevin Großkreutz wegen seiner fünften gelben Karte sicher und der erkrankte Dominic Maroh mit hoher Wahrscheinlichkeit fehlen. Statt Maroh könnte Manuel Konrad in die Innenverteidigung zurückgehen. Aber auch Reservist Robert Müller ist eine Alternative. Bittroff und Jan Holldack streiten um den vakanten Posten von Ex-Weltmeister Kevin Großkreutz.