Schon drei Scorerpunkte KFC: Roberto Rodriguez überzeugt bisher im Mittelfeld

Der Offensivspieler des KFC Uerdingen geht auf dem Platz voran. Trainer Heiko Vogel lobt seine Hilfsbereitschaft.

 Den 1:2-Anschlusstreffer gegen Unterhaching erzielte Roberto Rodriguez (l.) noch selber und ließ sich von Boubacar Barry beglückwünschen – nur eine Minute später bereitete er das 2:2 vor.

Den 1:2-Anschlusstreffer gegen Unterhaching erzielte Roberto Rodriguez (l.) noch selber und ließ sich von Boubacar Barry beglückwünschen – nur eine Minute später bereitete er das 2:2 vor.

Foto: Revierfoto

Mit seinen nunmehr 29 Jahren ist Roberto Rodriguez schon einer der Älteren in der Mannschaft des KFC Uerdingen. Er gehört der Fraktion auf dem Spielfeld an, die Führung übernehmen soll – und dies im Falle des Schweizers auch gerne tut. Die schnelle Aufholjagd am Dienstagabend gegen Unterhaching, als die Krefelder binnen 60 Sekunden aus einem 0:2 ein 2:2 machten, wäre ohne den Offensivspieler aus Zürich nicht möglich gewesen.

Das erste Tor schoss er selbst, den zweiten Treffer legte er Franck Evina vor. Zum Auftakt dieser Saison hatte er bereits den 1:0-Siegtreffer Evinas vorbereitet. Drei Scorerpunkte macht das nach drei Spieltagen. An drei von vier Uerdinger Toren war er also direkt beteiligt. Nicht schlecht für einen Mann, der erst im Januar vom FC Zürich zum KFC gewechselt war, in der Rückrunde wie die gesamte Mannschaft Licht und Schatten offenbarte, aber seine Qualität schon in der einen oder anderen Aktion aufblitzen ließ.

Der Schweizer ist vom Linksaußen zum Zehner geworden

In der vergangenen Spielzeit war er als Linksaußen verpflichtet worden, und dort blieb er dann auch meistens auf den Flügeln. Mit der neuen Saison und einer wieder einmal im großen Stil veränderten Mannschaft kommt Rodriguez in der Offensive eine tragende Rolle zu. Er ist ins Zentrum gerückt, füllt nun die Aufgabe des Zehners aus, eines Ballverteilers mit Übersicht, der aber auch selbst torgefährlich werden kann. „Das ist für mich kein Problem. Ich übernehme gerne Verantwortung. Das habe ich auch in Zürich getan.“

Der 29-Jährige nimmt sich die Bälle, er tritt Freistöße und Ecken. Er ist oft am Ball. Ein Spiel, was ihm entgegenkommt. „Ich laufe sehr viel. Ich habe gerne den Ball, kann in die Tiefe laufen. Es ist wichtig, dass wir im Mittelfeld Ballkontrolle haben.“

Sein Trainer Heiko Vogel hält große Stücke auf ihn: „Er ist immer da und hilft seinen Mitspielern. Für einen Trainer sind solche Spieler immer schön.“ Die drei Scorerpunkte – das ist die Währung, die zählt, vor allem in einer Mannschaft, die sich auf dem Platz noch finden muss, bei der sich helle Momente im Angriffsspiel noch mit längeren Schatten mischen. Die Torgefahr ist mal stärker, mal schwächer ausgeprägt. Vogel: „Drei Spiele, drei Scorerpunkte, das zeigt seine fußballerische Klasse. Auf seiner Position gehört er zu den Besten der Liga.“

Rodriguez teilt sich
das Zimmer mit Maxsö

Mit seinem früheren Züricher Mitspieler Andreas Maxsö liegt Rodriguez noch zusammen auf einem Hotelzimmer. Über den Innenverteidiger sagt er: „Mit ihm verstehe ich mich sehr gut. Er ist ein ruhiger Typ, ein guter Typ für uns.“ Andere Spieler, andere Typen im Team, das habe sich schon bemerkbar gemacht. Rodriguez kann das Klima mit dem Vorjahr vergleichen: „Der Kader ist schmaler geworden, verfügt aber über eine höhere Qualität. Von der Bank kann jemand hereinkommen und den Unterschied machen.“

Nach dem 2:2 gegen Unterhaching hatte sich Rodriguez in der Mixed Zone der Düsseldorfer Arena schon als großer Mutmacher für die Zukunft hervorgetan. Auch vor dem Auswärtsspiel bei der SG Großaspach am Samstag sagt er: „Wir haben eine starke Moral bewiesen und das Herz auf den Platz gebracht. Wir können Fußball spielen. Wenn wir unsere Qualität auf den Platz bringen, dann wird es schwer gegen uns.“ Rodriguez forderte einmal mehr Geduld ein: „Wir hatten wieder sechs Neue in der Startelf.“ Auch Trainer Heiko Vogel war noch am Donnerstag „megastolz“ auf die Darbietung gegen Unterhaching, vor allem auf die kämpferische Leistung in Unterzahl.

Das Selbstbewusstsein wächst also bei den Uerdingern. Nun gilt es, den Worten auch mehr Konstanz auf dem Feld folgen zu lassen. In Großaspach bietet sich dafür eine neue Möglichkeit für den KFC. Und vielleicht lässt Roberto Rodriguez seinen großen Taten noch eine weitere folgen.