Nach 2:2 KFC Uerdingen: Ponomarev findet lobende Worte
Uerdingens Investor besucht Team nach Unentschieden gegen Unterhaching in der Kabine.
KFC-Investor Mikhail Ponomarev ließ es sich nicht nehmen, der Mannschaft nach dem 2:2 am Dienstagabend gegen Unterhaching noch einen kurzen Besuch in der Kabine abzustatten. Wie immer an seiner Seite: Geschäftsführer Nikolas Weinhart. Der Grund für die Visite war aber diesmal keineswegs eine Schelte oder Standpauke gewesen, wie sie der Klubpatron in der Vergangenheit schon das eine oder andere Mal gehalten hatte, wenn er der Meinung war, das Schiff steuere in die falsche Richtung. „Herr Ponomarev hat sich beim Team bedankt. Er hat lobende Worte gefunden“, berichtete später Trainer Heiko Vogel. Lobende Worte des sonst eher kritischen Chefs also, nach einem 2:2 gegen Unterhaching, nach zuletzt einem etwas glücklichen Sieg gegen Halle und einer verdienten Niederlage gegen Bayern Münchens U23.
Es war vielmehr der Spielverlauf gewesen und die widrigen Umstände, mit denen die Uerdinger wie schon in München zu kämpfen hatten. Dann bekamen sie aber doch noch die Kurve und ließen eine Steigerung erkennen – und das gegen diese Unterhachinger, die dem KFC in der vergangenen Saison das Fürchten gelehrt hatten. In beiden Partien der vergangenen Saison waren die Unterhachinger den Krefeldern klar überlegen gewesen.
Wie schon in München musste der KFC über 50 Minuten in Unterzahl bestreiten. Assani Lukimya hatte nach einer Notbremse Rot gesehen und wird damit auch am Samstag fehlen, wenn es nach Großaspach geht. Trainer Vogel rechnete später zusammen: „Wir haben jetzt in den vergangenen beiden Spielen von 180 Minuten 110 in Unterzahl gespielt. Die Mannschaft hat es aber dann hervorragend gemacht. Es war ein ganz großes Laufpensum.“ Auch Linksverteidiger Christian Dorda zog durchaus positive Schlüsse aus der Begegnung: „Es war ein gewonnener Punkt für uns. Wir haben eine gute Moral gezeigt“, sagte der 30-Jährige. „Mit zehn Mann hatten wir die klareren Chancen.“
0:2 hatte der KFC schon nach 15 Minuten zurückgelegen. In der Defensive war er gegen anstürmende Gäste nicht immer auf der Höhe, vorne mit Pech im Abschluss – Roberto Rodriguez, der Mann des Abends aus Uerdinger Sicht mit einem Tor und einer Vorlage, traf nur die Latte. Der Schweizer sah eine Steigerung seines Teams: „Wir sind gut zurückgekommen. Das war heute die beste Saisonleistung in der Offensive. Wir haben es mit zehn Mann gut gemacht und Nadelstiche gesetzt.“ Der offensive Mittelfeldspieler bat um Geduld mit der Entwicklung der Mannschaft: „Wir haben wieder eine komplett neue Mannschaft. Wir müssen uns noch finden. Es wird besser. Es kommen Verletzte zurück. Da werden die Optionen vorne auch wieder größer.“
In diese Richtung stieß auch Franck Evina, Krefelds treffsicherer Neuzugang mit drei Toren aus drei Spielen: „Es muss sich alles finden. Es wird noch besser werden im Laufe der Saison.“ Und auch Torwart Lukas Königshofer, ein begehrter Gesprächspartner rund um das Spiel gegen seine alten Kollegen, sagte: „Der Anfang war schlecht, das Ende war gut. Wir haben eine super Reaktion gezeigt. Wir haben hier heute die Tugenden gesehen, die wir brauchen werden: Kämpfen und Beißen. Es war ein gewonnener Punkt. Wir haben einen anderen Willen gezeigt.“