Vor Spiel gegen Zwickau So sollen beim KFC Uerdingen die Sinne geschärft werden
Am Sonntag könnte gegen Zwickau der fünfte Heimsieg folgen. Dafür hat das Trainerduo auch abseits des Platzes einiges geändert.
Nach jeder Übungsstunde benoten Teamchef Stefan Reisinger und Trainer Daniel Steuernagel ihre Spieler nach deren Trainingsleistungen. Das war auch in der abgelaufenen Woche nicht anders, in der es darum ging, die 1:4-Niederlage von Braunschweig aufzuarbeiten. Und da ist jeder Akteur aus dem 28-Mann-Kader wieder mehr gefragt. Umstellungen in der Startelf seien sehr gut möglich. Das Versagen des Einen ist die Chance des Anderen im Profisport und innerhalb eines Teams.
Die Sinne zu schärfen vor der nächsten Aufgabe: Das war ein Anliegen der sportlichen Führung des KFC Uerdingen in den zurückliegenden Tagen seit der 1:4-Niederlage, als sich die Mannschaft teilweise indisponiert bis fahrig, aber auch unglücklich präsentiert hatte und sich einen Tag später sogar die Verantwortlichen um Teamchef Reisinger und Trainer Steuernagel öffentlich selbst für ihre Aufstellung und Taktik geißelten. Sie hätten Fehler gemacht, meinte Reisinger, genauso wie die Spieler auf dem Platz. Der Besprechung mit KFC-Präsident Mikhail Ponomarev und Geschäftsführer Nikolas Weinhart am Sonntag folgte dann zum Auftakt der Trainingswoche auch eine Ansprache des Managers Sport, Stefan Effenberg. „Es war eine interne Besprechung. Die Inhalte behalten wir für uns“, sagte Steuernagel am Freitag auf die Frage nach der Botschaft des früheren Champions-League-Gewinners, der seit Oktober zusammen mit dem Duo Reisinger/Steuernagel das Leck geschlagene Schiff KFC Uerdingen wieder auf Kurs bringen soll. „Wir sind mit ihm im ständigen Austausch“, sagt Reisinger.
In einem Interview mit dem Fachmagazin Kicker unter der Woche wurde Reisinger auch auf die Rückschläge nach guten Ergebnissen angesprochen und sagte: „Natürlich ärgert einen das. Wir sprechen viele Dinge an, oftmals ist dann aber keine Entwicklung ersichtlich.“ Gerade im Offensivbereich würde viel trainiert, doch es fallen nach wie vor zu wenige Tore für den KFC. Auch fügte er an: „Wir wissen, dass die Infrastruktur bei uns nicht optimal ist, aber das kann man nicht immer als Alibi nutzen.“ Aktiv greifen die Trainer vor dem Heimspiel am Sonntag, 8. März (13 Uhr), gegen den FSV Zwickau in die Abläufe ein, um auch auf der Ebene der unmittelbaren Vorbereitung neue Akzente zu setzen.
Der dafür nominierte Kader wird sich am Sonntagmorgen um 9.30 Uhr im Hotel an der Düsseldorfer Arena einfinden. Dann wird es ein gemeinsames Frühstück geben. Danach könnte noch ein Spaziergang und eine Besprechung folgen, so die Überlegung. Das Ziel: Die Mannschaft soll den Fokus gemeinsam auf das Spiel richten, nicht erst in der Umkleidekabine zusammenkommen. Eine gemeinsame Übernachtung sei aber kein Thema. „Es geht für uns darum, die Nahrungsaufnahme zu steuern und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Für uns ist das der richtige Weg“, sagt Steuernagel. „Wir wollen die Sinne schärfen und mal was anders ausprobieren“, fügt sein Kollege Reisinger an.
Im Duell gegen den FSV Zwickau soll es den fünften Heimsieg im dann 13. Versuch geben. Vor dem eigenen, in Düsseldorf spärlichen Publikum, punktet der KFC bisher nur wie ein Abstiegskandidat. Zu wenig, um noch ein Wort mitzureden um den Aufstieg, wo sich an der Tabellenspitze seit Wochen ein Schneckenrennen vollzieht. Die Uerdinger schafften es jedoch nicht, ihre Leistung konstant auf den Platz zu bringen, davon zu profitieren.
Daniel Steuernagel warnt vor den wuchtigen Stürmern der Zwickauer: „Wir müssen mit Mentalität dagegenhalten.“ Einige Male in der Vergangenheit hatten die Krefelder mit solch einer Vorgabe Probleme, ließen sich mitunter auch den Schneid abkaufen. „Jeder weiß, dass wir uns anders präsentieren und die individuellen Fehler abstellen müssen“, sagt der KFC-Trainer.