Fußball Reisinger warnt vor dem Tabellenletzten

Krefeld · Als Favorit geht der KFC Uerdingen in das Heimspiel gegen den noch sieglosen FC Carl Zeiss Jena am Samstag. Die Krefelder laufen in einem Sondertrikot auf.

Das Trikot „Love Oeding Hate Racism“ wird präsentiert von Jenny Schims (Supporters), Andre Schahidi, Stefan Reisinger und Domenic Schmidt (SWK) (v.l.).

Foto: Ja/Jochmann, Dirk (dj)

KFC Uerdingen

Auch in dieser Trainingswoche hielten Teamchef Stefan Reisinger und Trainer Daniel Steuernagel die Belastung hoch. Die für die 3. Liga geforderte Physis, sie ist noch nicht so ausgeprägt, wie es sich Reisinger und Co. vorstellen. Manager Stefan Effenberg stieß nach dem 1:0-Sieg gegen 1860 München ins gleiche Horn. Was die Ziele der nächsten Wochen angehe? „Wir müssen erst einmal die physischen Defizite aufarbeiten. Wir schauen von Spiel zu Spiel“, ließ sich der Champions League-Gewinner von 2001 keine Zielsetzung nach Punkten entlocken.

Mit einem Sieg im Heimspiel gegen den Tabellenletzten Carl Zeiss Jena (14 Uhr, live im WDR und MDR) aber können die Uerdinger am Samstag wieder einen Schritt näher an die Aufstiegsplätze rücken. Das Auswärtsspiel am 4. November beim Spitzenteam MSV Duisburg würde dann wieder unter einem ganz anderen Stern stehen. „Die Tabellensituation interessiert uns nicht“, sagt Reisinger über die Lage des Gegners: „Jena hat das letzte Spiel unter dem neuen Trainer erfolgreich bestritten und hätte gegen Würzburg gewinnen müssen.“

Form: Drei Spiele unter Reisinger brachten zwei Siege, ein Remis und nur ein Gegentor. Defensiv präsentierte sich der KFC zuletzt verbessert. Doch im Angriff ist noch immer wenig Torgefahr zu sehen. Da müssen sich die Krefelder noch steigern.

Personal: Jean-Manuel Mbom ist gesperrt. Kevin Großkreutz (Hüfte) und Ali Ibrahimaj (Sprunggelenk) werden für das Heimspiel am Samstag ausfallen. Linksverteidiger Christian Dorda erlitt einen Schlag auf den Oberschenkel und musste das Training abbrechen. Derweil haben Oliver Steurer und Dennis Daube das leichte Training wieder aufgenommen.

Im Fokus: Wie wird das Trainerteam die Lücke im Mittelfeld schließen, die der U20-Nationalspieler Mbom reißt? Wird das Duo Reisinger/Steuernagel mit Manuel Konrad einen zweiten Sechser neben Adam Matuschyk aufstellen oder gar eine Systemänderung vornehmen – etwa mit zwei Stürmern spielen oder einem zusätzlichen Offensiven?

FC Carl Zeiss Jena

In Jena ist die Reisestimmung ausgebrochen. 1500 Fans des Drittliga-Schlusslichtes werden sich am Samstag auf den Weg nach Düsseldorf machen. An den Ort, den vor 38 Jahren nur wenige Ostdeutsche besuchen durften, als Carl Zeiss im Endspiel des Europapokals gegen Dinamo Tiflis im Rheinstadion antrat und 1:2 verlor. „Damals niemand, diesmal alle!“ lautet das Motto des Anhangs nun. An der Stelle des Rheinstadions steht heute die Multifunktionsarena, in der der KFC seine Heimspiele austrägt. Die Gegenwart der Thüringer sieht düster aus. Es droht der Abstieg in die Regionalliga. Noch kein Sieg, erst zwei Punkte nach zwölf Spielen. Zuletzt gab es noch einen Trainerwechsel: Rico Schmitt kam für Lukas Kwasniok.

Form: Im ersten Spiel unter Schmitt holten die Jenaer im Heimspiel gegen die Würzburger Kickers nach Rückstand noch ein 1:1. Der FC Carl Zeiss wirkte stabiler, aber auch wenig effizient im Angriff. Mehrere Großchancen blieben ungenutzt. Trainer Schmitt setzte auf eine Fünferkette in der Abwehr. Immerhin ließ sich ein Aufwärtstrend erkennen.

Personal: Innenverteidiger Marius Grösch wird den Thüringern längere Zeit fehlen. Der 25-Jährige zog sich eine Verletzung am Meniskus zu. Julian Günther-Schmidt (Außenbandprobleme), Eroll Zejnullahu (Leisten-OP) und Jannis Kübler (Schulterverletzung) fallen ebenfalls aus.

Im Fokus: Wird Jena auch gegen den KFC Uerdingen den Aufwärtstrend fortsetzen? „Der Anfang ist gemacht. Viel wichtiger ist unser Auftritt. Der hat gestimmt. Es ging ein Ruck durch Team. Wir sind zurückgekommen. Eine starke Leistung“, sagte Rico Schmitt nach dem 1:1 am vergangenen Spieltag. In Düsseldorf soll jetzt möglichst der nächste Schritt folgen aus Sicht des Tabellenletzten.