KFC Uerdingen Reisinger nach 1:4 erbost: „Das ist dumm“
Krefeld · Der KFC Uerdingen verliert sein Auswärtsspiel in der 3. Liga bei Eintracht Braunschweig nach einer enttäuschenden Leistung deutlich.
Ideenlos und defensiv nicht kompakt präsentierte sich der KFC Uerdingen bei der 1:4-Auswärtsniederlage in Braunschweig. Eine selbstverschuldete Pleite, die die Frage aufwirft, wie gefestigt ist das Team von Trainer Daniel Steuernagel und Teamchef Stefan Reisinger in dieser Saison? Nach dem frühen Rückstand durch Martin Kobylanski gingen die Köpfe beim KFC runter. Reisinger haderte nachher mit einem „unglücklichen Spielverlauf“, aber auch schlechtem Defensivverhalten. „Wir verhalten uns da vor den beiden ersten Gegentoren einfach dumm, dabei haben wir vorher extra angesprochen, clever zu sein im Kampf gegen den Ball.“ Die Kritik richtete sich an Roberto Rodriguez, der beide Freistöße vor den Gegentoren eins und zwei mit plumpen Foulspielen verursachte.
Am Ende war es aber eine Vielzahl von defensiven Schwächen, die zur klaren Auswärtspleite führte. Zudem fanden in Braunschweig zu wenige Führungsspieler beim KFC zu ihren Rollen. Kapitän Jan Kirchhoff sagte nach Spielschluss: „Wir wissen, dass wir uns schwer damit tun, Tore zu schießen, deshalb spielt das bei einem Rückstand auch eine Rolle. Trotzdem gibt es natürlich einen Plan, wie wir vorgehen wollen, wenn wir ein Gegentor kriegen.“ In Braunschweig funktionierte das nicht.
Chronik: „Einer geht noch rein“, schallte es hämischerweise bereits in der 32. Minute durch das Eintracht-Stadion. Die Heimfans feierten. Die Hausherren hatten gerade das 3:0 durch Nick Proschwitz gegen einen indisponierten KFC Uerdingen erzielt. Das Spiel war zu diesem Zeitpunkt bereits entschieden, weil der KFC in Braunschweig zu keiner Zeit zu seinem Spiel fand. So traf Martin Kobylanski nach einem unnötigen Foul von Roberto Rodriguez an Benjamin Kessel (Verdacht auf Jochbeinbruch) per Freistoß früh zum 1:0 (13.). Danach verteidigte Osayamen Osawe, der diesmal gemeinsam mit Adriano Grimaldi das Sturmduo bildete – Tom Boere saß nur auf der Bank –, einen Schuss im eigenen Sechzehner mit beiden Armen, Kobylanski verwandelte den fälligen Elfmeter zum 2:0. Der Treffer hätte jedoch nicht zählen dürfen. Schiedsrichter Max Burda übersah eine klare Abseitsstellung vor dem Handspiel. Nur sechs Minuten später lief Kobylanski allen in der KFC-Defensive davon, seinen harten Schuss klärte Lukas Königshofer genau vor die Füße von Proschwitz – 3:0 (32.).
Im zweiten Durchgang kam der KFC dann endlich zu eigenen Torchancen. Der eingewechselte Franck Evina scheiterte gleich zweimal an Eintracht-Schlussmann Jasmin Fejzic. Auf der Gegenseite machte es Merveille Biankadi besser und traf zum 4:0 (51.). Ali Ibrahimaj gelang mit einem Fernschuss noch der Ehrentreffer zum 1:4 (77.).
Mann des Spiels: Ein Freistoß, ein Elfmeter, eine Vorlage: Was Martin Kobylanski am Samstag im Heimspiel gegen den KFC Uerdingen anfasste, wurde zu Gold. Zwei Tore, ein Assist: Niemals bekam der Defensivverbund der Blau-Roten den Spielmacher der Niedersachsen in den Griff.
Aufreger des Spiels: Minutenlang musste Braunschweigs Kapitän Benjamin Kessel nach einem Tritt ins Gesicht behandelt werden. Der Übeltäter: Roberto Rodriguez. Mit einer Trage wurde Kessel schlussendlich vom Platz gebracht – Verdacht auf Jochbeinfraktur. Den fälligen Freistoß trat Martin Kobylanski in den Winkel. Der Anfang vom Ende.