KFC Uerdingen KFC vor Aufstieg — es ist alles angerichtet

Am Freitag das Abschlusstraining, am Samstag Erholung und am Sonntag das Spiel in Hiesfeld — dann soll die Party steigen.

Im Schatten den Grotenburg herrschte am Freitag eine lockere Stimmung beim Abschlusstraining.

Foto: Dirk Jochmann

Uerdingen. Der Bierwagen steht schon bereit. Etwa 40 KFC-Fans haben sich am Freitag bei Sonnenschein und 23 Grad zum Abschluss-Training der Mannschaft an der Grotenburg versammelt. Am Sonntag soll hier die große Party steigen — ab 18 Uhr Freibier für den Aufstieg in die Regionalliga. Die Stimmung ist heiter. Von Anspannung keine Spur bei den Kiebitzen. Das Ding ist doch so gut wie durch — bei elf Punkten Vorsprung und nur noch vier Spielen. Ein Sieg soll am Sonntag in Hiesfeld her, dann ist die blau-rote Welt rosarot.

Am Sonntag soll das passieren, was die Fangemeinde seit Wochen herbei sehnt. Da kann doch nichts mehr schiefgehen, oder? Trainer André Pawlak sagt: „Ich mag diesen Vorfeier-Modus eigentlich nicht. Hiesfeld wird uns noch einmal ärgern wollen. Wir wollen jetzt Ruhe und Planungssicherheit haben.“ Spieler Fabio Fahrian ist siegessicher: „Wir haben ein Jahr dafür gearbeitet, dort zu stehen, wo wir jetzt sind. Jetzt müssen wir den Deckel draufmachen, den ersten Matchball nutzen.“

Die Fans plaudern, die Spieler sind fokussiert auf das sogenannte Endspiel. Erst ein paar Sprints, dann ein Spielchen auf kleinem Feld, später Torschuss und Flanken. Tanju Öztürk trainierte am Freitag drei Wochen nach seiner Verletzung wieder mit, donnert den Ball gegen die Latte. Patrick Ellguth probt den Ernstfall mit der Maske nach seiner Nasen-OP. Charles Takyi zeigt ein paar sehenswerte Kopfballtore.

Und draußen reden die Fans längst vom Aufstieg. Hubert, 74, der mit seinem Bekannten Hans-Joachim, 72, jedes Spiel gesehen hat und zusammen nach Hiesfeld fahren wird, sagt: „Ich glaube nicht, dass Schonnebeck in Fischeln gewinnt. Die wissen doch auch, dass nichts mehr zu holen ist. Alle haben uns schon irgendwie gratuliert.“ Gabriele, der als Gastarbeiter nach Deutschland kam, seit 1963 die Uerdinger verfolgt, sagt: „Mit der Leistung von Mannschaft und Trainer bin ich momentan sehr zufrieden.“ Er muss es wissen. Kaum ein Training, das der 84-Jährige im Schatten der Haupttribüne verpasst. Dem 20-jährigen Marco gefällt vor allem die neue Ausrichtung des Vereins seit dem Führungswechsel: „Mit den neuen Strukturen läuft es gut. Es kommen keine Altprofis mehr, sondern junge Spieler, die den Verein nach oben bringen wollen. Pawlak ist ein kompetenter Mitarbeiter und mit Herzblut dabei. Er hebt nicht ab. Der Aufstieg ist ja jetzt eigentlich nur noch eine Frage der Zeit.“