KFC vs. TuRU: In der sechsten Liga liegen die Nerven blank

Das Duell zwischen dem KFC Uerdingen und TuRU Düsseldorf ist vergiftet.

Krefeld/Düsseldorf/Wuppertal. In der Niederrheinliga, der sechsthöchsten deutschen Fußball-Spielklasse, kämpfen TuRU Düsseldorf und der KFC Uerdingen um den Aufstieg — und das offensichtlich nicht nur mit sportlichen Mitteln. Die Düsseldorfer liegen zwei Punkte vor den favorisierten Krefeldern, die mit dem Geld von Mäzen Agissilaos „Lakis“ Kourkoudialos Top-Spieler verpflichten konnten.

Der KFC will unbedingt, die TuRU möchte aufsteigen. So scheinen die Krefelder jede Möglichkeit zu nutzen, um den Kontrahenten zu verunsichern, vor allem, nachdem ein wegen Fan-Krawallen in Ratingen abgebrochenes Spiel zu Ungunsten des KFC gewertet worden und die Tabellenführung weg war. Die Krefelder machen vor allem dem Wuppertaler SV einen Vorwurf, weil dessen zweite Mannschaft ihr Spiel gegen die TuRU abgeschenkt haben soll.

„Gegen die TuRU hat der WSV II sieben Spieler draußen gelassen, wobei der Trainer von TuRU beim WSV-Vorsitzenden Friedhelm Runge angestellt ist“, erklärt Uerdingens Trainer Peter Wongrowitz. Im letzten Saisonspiel gegen Uerdingen dürften diese Spieler aber wieder spielen und dort die doppelte Siegprämie erhalten. „Das ist Wettbewerbsverzerrung und eine Schmierenkomödie“, schäumt Wongrowitz.

Die Reaktion aus Wuppertal kam unverzüglich: „Das ist absolut lächerlich und absurd“, sagte am Mittwoch Rolf Duhr, Trainer der U 21 des WSV. Gegen die TuRU habe aus dem Stammpersonal lediglich Daniel Keita-Ruel gefehlt, der von der ersten Mannschaft wegen Personalengpässen angefordert worden war.

Der KFC, der schon am Freitag spielt, will am Sonntag zum Spiel der TuRU gegen die Reserve von RW Oberhausen mit einem Großaufgebot in Düsseldorf erschienen. Im Internet hat ein Anhänger angekündigt, sich als TuRU-Fan zu verkleiden und einen Abbruch provozieren zu wollen.

Zudem befürchtet man, dass noch gewaltbereite Fortuna-Fans hinzukommen. Die TuRU trifft dann am letzten Spieltag ausgerechnet auf den Krefelder Klub VfR Fischeln. Uerdingens Präsident Lakis soll den Spielern des Lokalrivalen Siegprämien in Aussicht gestellt haben.