Krefelder Sport Ehrhoff startet beim Hyrox in Las Vegas
Krefeld/Las Vegas · Der Meisterspieler von 2003 hat sich nach dem Karriereende im vergangenen Sommer eine neue Herausforderung gesucht. Der WZ erzählt er davon.
Christian Ehrhoff hat im vergangenen Sommer seine erfolgreiche Eishockeykarriere nach einem einjährigen Comeback bei den Krefeld Pinguinen in der DEL 2 final beendet. Seither hat sich der 862-fache NHL-Spieler und Olympia-Silbermedaillengewinner von 2018 eine neue Herausforderung gesucht. Sie ist nicht minder anstrengend als 60 Minuten Vollgas auf dem Eis. Am Wochenende wird der Meisterspieler von 2003 beim Hyrox in Las Vegas an den Start gehen.
2022 startete Ehrhoff bereits im Doppel, nun der Einzelstart
Die Trendsportart wurde 2017 vom ehemaligen deutschen Hockey-Nationalspieler Moritz Fürste gegründet. Weltweit erfreut sie sich seit einigen Jahren immer größerer Beliebtheit. Die Sportart besteht aus verschiedenen Elementen, die hintereinander absolviert werden müssen. Insgesamt wird Christian Ehrhoff achtmal einen Kilometer laufen und nach jedem Kilometer eine Workout-Station absolvieren. „An den Stationen muss ich dann 1000 Meter auf einem Skiergometer zurücklegen, 50 Meter einen 200 Kilogramm schweren Schlitten schieben sowie einen weiteren Schlitten mit 150 Kilogramm ziehen“, erklärt Ehrhoff. Als wenn diese Übungen nicht schon hart genug wären, kommen noch 1000 Meter am Rudergerät, diverse Sprünge und Läufe mit einem 30 Kilosack auf die Krefelder Eishockeylegende zu. Bevor er das Ziel erreicht, wird dem gebürtigen Moerser noch ein neun Kilogramm schwerer Medizinball gegeben, den er nach einer Kniebeuge 100 Mal an ein Brett werfen muss. „Ich hoffe, dass ich den Wettkampf in 1,15 Stunden schaffen kann“, erklärt Erhoff vor der Abreise nach Las Vegas.
Ursprünglich wollte Ehrhoff nur einen Freund beim Wettkampf in der Wüste Nevadas unterstützen und das Wochenende in der NHL-Arena der Las Vegas Golden Knights und dem Golfplatz verbringen. „Als ich meiner Frau davon erzählt habe, sagte sie, dass ich doch auch daran teilnehmen soll, wenn ich eh schon da bin“, sagte Ehrhoff schmunzelnd. Gesagt, getan, schon war er in den Startlisten eingetragen. Einen Startplatz zu bekommen ist gar nicht so einfach, denn die Sportart wird seit Jahren immer beliebter. Startfelder bei den Wettkämpfen in Deutschland und der Welt sind bereits nach wenigen Stunden ausverkauft.
„Es ist eben ein tolles Workout, bei dem einem niemals langweilig wird. Es ist hart und sehr vielseitig“, sagt Ehrhoff, der 2022 bereits mit seinem Kumpel ein Hyrox-Doppel in Essen absolviert hat. In diesem Wettkampf ist die Distanz die gleiche wie im Einzel, jeder Athlet muss allerdings nur die Hälfte der Disziplinen durchlaufen. In Las Vegas stellt sich Ehrhoff nun der vollen Distanz. Die größte Schwierigkeit ist, nicht zu überdrehen, berichtet er. „Der Puls ist die ganze Zeit hoch, man darf nicht zu schnell anfangen, sonst rächt sich dies am Ende des Wettkampfes“, sagte Ehrhoff.
Die Grundlagen für den Wettkampf in den USA hat Ehrhoff tatsächlich aus der Eishockey-Sommerpause übernommen, da einige Elemente sich in beiden Sportarten wiederfinden. „Beides sind Intervall-Sportarten. In der Eishockey-Sommerpause habe ich auch Kilometer-Intervalle gemacht und einige Übungen aus dem Hyrox-Programm angeschnitten, daher waren die Grundlagen schon da“, erzählt Ehrhoff, der nach seinen verschiedenen Trainings-Sessions auch regelmäßig bei seinen alten Kollegen in der Yayla-Arena vorbeischaut und die Pinguine im Stadion anfeuert. „Ich liebe Eishockey. Mittlerweile kann ich die Spiele wieder entspannt von der Tribüne aus gucken. Durch die Verbindung zu den Mannschaftskollegen aus der Vorsaison schaut man die Spiele natürlich noch intensiver. Ich hoffe, dass die Jungs eine gute Saison spielen“, sagte Ehrhoff, der aktuell den Eishockeyschläger gegen den Medizinball eingetauscht hat und sich in den kommenden Tagen der nächsten Herausforderung stellen wird.
