KFC Uerdingen Die brisante Rückkehr des KFC Uerdingen nach Duisburg

Krefeld · Eine Saison lang nutzten die Krefelder die MSV-Arena als Ausweichstätte. Am Montag gibt es ein Wiedersehen.

Ein Jahr lang waren die Fans des KFC Uerdingen mehr oder weniger in Duisburg zuhause. Am Montag kommen sie als Gäste zurück in die Nachbarstadt.

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Wenn der KFC Uerdingen am Montagabend (19 Uhr) in der 3. Liga auf den MSV Duisburg trifft, ist das für die Blau-Roten auch eine Art Reise in die Vergangenheit. Ein Jahr lang durften die Krefelder das Fußballstadion der Nachbarstadt nutzen, wurden mit der Schauinsland-Reisen-Arena aber nie so richtig warm. Sportlich und organisatorisch wurde das Ausweichstadion in Duisburg von Fans, Spielern und Vereinsverantwortlichen nie wirklich angenommen. KFC-Präsident Mikhail Ponomarev sagt heute: „In Düsseldorf läuft es besser für uns als noch in Duisburg. Die Organisation ist sehr professionell, für uns ist das definitiv ein Fortschritt gewesen.“

Betreiber hätte den KFC als
Mieter durchaus gerne behalten

Worte, die die Stadionbetreiber in Duisburg sicher nicht gerne hören werden. Trotzdem war der KFC Uerdingen auch für die Meidericher ein lohnendes Geschäft. Jeweils rund 400 000 Euro strichen der MSV und die Stadionbetreibergesellschaft ein. Mit Nebenkosten sollen rund 1,45 Millionen Euro für den KFC fällig gewesen sein, um in der Arena Ligaspiele austragen zu dürfen. Trotz diverser Querelen zwischen dem Arenabetreiber „Stadionprojekt-Gesellschaft“ und dem Krefelder Fußballverein soll es zumindest von Seiten der Stadiongesellschaft auch Überlegungen gegeben haben, den KFC als Mieter in der kommenden Saison zu behalten. Doch der Drittligist entschied sich anders, zog weiter nach Düsseldorf.

Ponomarev will nicht mehr
nach Duisburg zurückkehren

Ein Jahr läuft der Vertrag mit der dortigen Stadionbetreibergesellschaft D.Live. In der neuen Spielzeit wird der KFC womöglich aufgrund der Umbauarbeiten in der Grotenburg erneut mindestens ein halbes Jahr in ein fremdes Stadion ausweichen müssen. Während Düsseldorf eine mögliche Alternative ist, fällt Duisburg laut Ponomarev raus. Die Vermarktungsmöglichkeiten seien nicht die gleichen, und auch sportlich war das Jahr 2019 für den KFC in Duisburg bis zum Sommer eins zum Vergessen. Kein Heimsieg gelang in den zehn Partien zwischen Januar und Mai. Noch schlimmer: Die letzten fünf Partien gingen allesamt verloren, dazu kam das Trainerchaos um die geschassten Stefan Krämer, Norbert Meier und die Interims-Coaches Stefan Reisinger und Frank Heinemann. Für den KFC ist die MSV-Arena auch ein Ort der Niederlage. Aber auch einer, an dem es für den KFC einiges gutzumachen gilt.

Der KFC-Fanbeauftrage Harald-Udo Grassen sagte noch während der Spielzeit in Duisburg: „Das ist eben nicht unser Stadion, das merkt man in vielen Bereichen.“ Die beschwerliche Anreise hätte gerade viele ältere KFC-Fans von einem Besuch im Stadion abgehalten. Die aktive Fanszene wurde in Duisburg in den Oberrang verbannt. Zudem gab es auch immer wieder Ärger mit der Duisburger Anhängerschaft. Gegenseitig wurden vor dem Derby jetzt bedrohliche bis geschmacklose Parolen an die jeweils andere Fanszene gerichtet. Zudem war einem KFC-Fan bei einem Pokalspiel in Budberg die Fahne gestohlen worden – vermutlich von Anhängern des MSV.

Die Polizei hat die Sicherheitsvorkehrungen für die Partie am Montag auch deshalb hochgefahren, geht aber nach eigenen Angaben nicht von einem Hochrisikospiel aus. Dennoch wurde die Partie auf einen für Fans ungeliebten Montagabend gelegt. Auch um die Zuschauerströme der vielen Anhänger am Wochenende in Nordrhein-Westfalen nicht zusätzlich auszudehnen und die Polizeikräfte nicht noch weiter zu belasten.