Manuel Lenz: Der Ruhepol zwischen den Pfosten des KFC

Die neue Nummer eins im Tor des KFC Uerdingen hat schon in der Zweiten Liga gekickt.

Krefeld. Manuel Lenz ist zwar erst 26 Jahre alt, aber er ist schon das, was man fußballdeutsch einen „erfahrenen Spieler“ nennt. Den neuen Torhüter des Fußball-NRW-Ligisten KFC Uerdingen kann so schnell keine Spielsituation mehr aus der Ruhe bringen.

Seit dieser Spielzeit ist der Hüne dafür zuständig, sich in Schüsse zu werfen, Flanken abzufangen und schnelle Gegenstöße einzuleiten. Mit 1,92 m besitzt der Keeper Gardemaß für die Position zwischen den Pfosten. Dieser Arbeitsplatz war in der Rückrunde der vergangenen Saison noch für Tim Weichelt reserviert. Doch am Ende der Vorbereitung hatte Lenz die Nase vorn.

Der neue Mann war bereits Profi, hat die Höhen und Tiefen bei seinem früheren Arbeitgeber Rot-Weiß Ahlen (2007 bis 2010) miterlebt. Lenz hat schon Zweitliga-Luft geschnuppert, das „schnelle und präzise Spiel“ kennengelernt.

18 Partien bestritt er in der Hinrunde 2008/2009 für Ahlen in der Zweiten Liga, musste dann wegen seiner Verletzung in der Rückrunde Dirk Langerbein den Vortritt lassen. In der nächsten Saison wurde ihm Sascha Kirschstein vor die Nase gesetzt. Die Erfahrung wird ihm dennoch keiner mehr nehmen.

Angefangen hat für den gebürtigen Herner alles beim SV Sodingen, einem Klub seiner Heimatstadt. Nach Stationen beim VfL Bochum und dem FC Schalke spielte er sich nach oben. Vom Wuppertaler SV ging es nach Ahlen, dann in die Regionalliga nach Preußen Münster. Heute streift sich Lenz für den KFC die Handschuhe über. Er zeigt sich glücklich über diesen Schritt:

„Der KFC ist ein schlafender Riese. 2500 Fans am Samstagabend in der NRW-Liga, und das Flair, dieses Stadion“, schwärmt Lenz. Zwar war der 26-Jährige im vergangenen Heimspiel gegen Erndtebrück dank seiner Vorderleute nahezu beschäftigungslos, doch weiß Trainer Peter Wongrowitz um seine Stärken: „Manuel strahlt Ruhe aus, zeigt sich bei hohen Bällen, spielt Bälle in den Fuß. Er tut uns einfach gut. Aber auch Tim Weichelt ist ein guter Mann.“

„Ich bin ein familiärer und bodenständiger Typ. Über den Rückhalt in meiner Familie bin ich sehr dankbar“, sagt Lenz. Seine Familie, das sind seine Frau und seine zwei Kinder, mit denen er in Herne wohnt. Und Laster? „Ich bin ungeduldig. Wenn ich etwas erreichen will, bin ich rastlos“, sagt der Torwart.

Der Konkurrenzkampf mit Ersatzmann Weichelt sei auf einem „vernünftigen“ Niveau. „Wir kommen sehr gut miteinander aus“, sagt Lenz, der auch mit 26 noch Träume hat: „Ich will jetzt mit dem KFC Erfolg haben. Wenn sich irgendwann aber noch einmal die Chance für die Zweite Liga bieten würde, wäre das toll. Aber das ist eine Idealvorstellung“, sagt er.