KFC Vogels Ärger über löchrige Abwehr

Krefeld · Der KFC gewinnt mit 4:2 beim 1. FC Mönchengladbach. Der Trainer ist aber nicht zufrieden.

Tobias Rühle (l.) traf nach seiner Einwechslung in der 2. Halbzeit prompt gegen den 1. FC Mönchengladbach zum Zwischenstand von 4:0.

Foto: Ja/Hendrik Deckers

Der Begriff „defensives Gewissen“ fand beim KFC Uerdingen Einzug in den Diskurs, als der neue Fußball-Lehrer Heiko Vogel Anfang Mai sein Büro bezog. Hintergrund war eine anhaltend schlechte Rückrunde der Krefelder. Es hagelte Gegentore, die Mannschaft verteidigte schlecht im Verbund, war ein instabiles Gebilde. Vogel mahnte damals an: Es müsse der Wille vorhanden sein, auch der Abwehrarbeit die gleiche Bedeutung beizumessen wie dem Angriffsspiel. Die Worte von vor sieben Wochen sind auch am Samstagnachmittag wieder aktuell geworden. Wieder mahnte Vogel das „defensive Gewissen“ an, das er im ersten Testspiel gegen den Landesligisten 1. FC Mönchengladbach vermisst hatte. 4:2 hatte sein Team gewonnen. Bemerkenswert waren zum einen die nur die vier Treffer auf der eigenen Seite, aber auch die zwei Gegentore in der Schlussphase.

Der KFC-Trainer spricht eine Warnung ans Team aus

„In manchen Situationen muss man eine andere Mentalität an den Tag legen. Ich bin nicht zu 100 Prozent zufrieden“, meinte Vogel. Er sprach eine Warnung aus: „Es geht nicht, dass man den Schalter irgendwann umlegt und dann nur noch zu Null spielt. Man muss der Defensive genauso viel Bedeutung beimessen wie der Offensive.“ Die Gladbacher, die in der abgelaufenen Saison bis kurz vor Schluss noch um den Aufstieg in die Oberliga mitspielten und in ihren beiden Torschützen Oguz Ayan und Samy Forestal auch zwei ausgewiesene Kenner ihres Fachs besitzen, verdienten sich ein Lob, hatten auch schon im ersten Durchgang die eine oder andere Kontermöglichkeit gehabt. Der neue KFC-Torwart Lukas Königshofer, der sich mit Robin Udegbe die 90 Minuten teilte, musste so schon im ersten Durchgang das eine oder andere Mal durch seinen Strafraum hechten oder zumindest Schüsse abblocken – mehr als erwartet.

Der KFC hatte am Vormittag noch eine Trainingseinheit absolviert, kam aus einer anstrengenden ersten Woche. Das Testspiel diente als zweite Strapaze des Tages. Dementsprechend machte Innenverteidiger Dominic Maroh auch Nachsicht geltend für die zwei späten Gegentreffer. Oguz Ayan hatten eine verunglückte Kopfballabwehr Marohs zum 1:4 genutzt, Forestal traf wenig später nach einer Ecke zum 2:4. „Die zwei Tore ärgern einen, aber das war der Kondition und Konzentration geschuldet. Das Tor nach dem Standard darf nicht passieren.“ Der Routinier zog ein versöhnliches Fazit des ersten Tests: „Es war eine harte Woche. Wir wollten sauber spielen, uns Kondition holen. Ein guter Abschluss der Woche.“ Auch Heiko Vogel hatte Verständnis für die fehlende Frische: „Wir haben viel gemacht. Es war heute schwerfällig.“ Der KFC, der sich im ersten Durchgang nur wenige Chancen erspielte, nach der Pause und einigen Wechseln die Gastgeber dann aber einschnürte, nach dem 4:0 allerdings wieder aus der Umklammerung entließ, hat noch viel Luft nach oben. Das war der erste Eindruck.

Mario Erb fehlte mit einem Magen-Darm-Infekt. Stefan Aigner und Kevin Großkreutz pausierten mit muskulären Problemen. Dennis Daube und Ali Ibrahimaj gehörten nach langer Verletzungspause mal wieder der Mannschaft an. Neuzugang Christian Kinsombi absolvierte eine Laufeinheit.