KFC Uerdingen Niederrheinpokal: Sekunden fehlen zur Verlängerung
Krefeld. KFC-Fan Frank Meyer war „maßlos enttäuscht über die unverdiente Niederlage“. Der oberste Repräsentant der Stadt Krefeld aber war auch angetan von seiner Mannschaft, die er im Pokalspiel gegen Drittligist MSV Duisburg besucht hatte: „Es waren eine super Leistung und eine tolle Unterstützung der Fans.
Ich habe gedacht, dass das Team es schaffen kann.“ Als Oberbürgermeister zog er ein positives Fazit seiner Visite in der Grotenburg. Dort war er einer von 7320 Besuchern: „Man hat gesehen, dass der Fußball in Krefeld funktioniert. Die Leute haben wieder Lust auf den KFC. Der Verein ist seriöser geworden.“
Viel fehlte in der Tat nicht, um im Duell der Tabellenführer der Ober- und 3. Liga zumindest die Verlängerung zu erreichen. Doch nach torlosen 88 Minuten setzte der eingewechselte Duisburger Simon Brandstetter den Schlusspunkt. Gut gearbeitet, gut gekämpft, fast wäre der Plan des KFC aufgegangen. Aber nur fast. Uerdingens Mittelfeldspieler Leon Binder sprach in den Katakomben der Grotenburg wenig später, er sei „begeistert gewesen“ von seinem Team: „Es war sehr intensiv, ein Riesenfight. Ich hätte uns gerne über 120 Minuten gesehen. Der MSV musste alles geben. Wir haben an Erfahrung gewonnen. Niemand hat erwartet, dass wir gewinnen.“
Der Drittligist von Trainer Ilia Gruev kam nicht so recht ins Spiel, anders als die Gastgeber, die über die 90 Minuten durch ihre Laufarbeit und Aggressivität ihre Unterlegenheit ausglichen. Den Ball hatten die Duisburger zwar häufiger und die nötige Abgeklärtheit in der einen oder anderen Szene — die besseren Abschlüsse aber die Krefelder. Torchancen waren jedoch auf beiden Seiten Mangelware. Danny Rankl traf nach der Halbzeit an MSV-Torwart Marcel Lenz vorbei das Außennetz. Die Cleverness Brandstetters, der seinem Bewacher einen Schritt enteilte entschied das Spiel. Ansonsten entfachten die Gäste aus dem Spiel heraus wenig Gefahr.
Erst in den Schlussminuten zogen die Duisburger die Schlinge etwas enger. Das Tor entstand aus einem schnellen Angriff über die rechte Angriffsseite.
Die Begegnung kam ohne große Aufreger aus. Für ein Derby und Pokalspiel ging es auf dem Rasen sogar vergleichsweise friedlich zu. Ruppigkeiten oder hochkochende Gemüter bekam das Publikum nur in Ausnahmefällen zu sehen. KFC-Trainer André Pawlak sagt: „Kleinigkeiten haben das Spiel entschieden. Ich habe keinen großen Unterschied gesehen. Wir waren auf Augenhöhe. Das haben wir richtig gut gemacht.“ Chancenlos hatte der Trainer seine Mannschaft nie gesehen, trotz des zweifachen Klassenunterschiedes. Das KFC-Team und Pawlak hatten sich durchaus etwas ausgerechnet: „Wir wollten weiterkommen. Wir haben exzellent verteidigt und nie nachgelassen. Die Enttäuschung ist groß. Jetzt aber konzentrieren wir uns voll auf das Thema Aufstieg.“
Am Mittwochabend geht es an selber Stätte weiter. Der Gegner wird dann nicht mehr an den großen Profifußball erinnern. Sein Name: SV Hönnepel-Niedermörmter.