Relegation — KFC Uerdingen muss sich sputen

Dem Marathon zur Meisterschaft schließt sich ein Sprint in die Relegation an. Nach dem Zwischenziel beginnt für den KFC Uerdingen die Improvisation - ein Ausblick.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Was passiert, wenn am Sonntag der KFC Uerdingen Meister der Regionalliga West wird? Das Zwischenziel wäre erreicht. Dann aber beginnt die Improvisation. Wo wird die Relegation gespielt, wenn die Fanscharen aus der Ferne kommen? Wenn die Grotenburg in naher Zukunft saniert wird, muss der KFC ab dem Sommer ohnehin ausweichen. Das Hinspiel der Aufstiegsduelle am 24. Mai würden die Uerdinger gerne in ihrem Wohnzimmer austragen.

Ob das ein frommer Wunsch bleibt oder Wirklichkeit wird, entscheidet vor allem das Thema Sicherheit. Die erforderliche Fantrennung wird ein Problem. KFC-Sprecher Jan Filipzik sagt: „Am liebsten spielen wir in der Grotenburg. Die Frage ist: Kann die Sicherheit der Fans gewährleistet werden in der Grotenburg? Gegen den Wuppertaler SV haben wir gesehen, dass wir die Lage im Griff hatten.“

Der KFC hat in dieser nicht ganz einfachen Situation beim MSV Duisburg angefragt, um notfalls im MSV-Stadion aufzulaufen. Filipzik sagt: „Wir sind mit fast allen Vereinen in der Umgebung im Gespräch. Es ist aber noch kein Ort fix.“ Namen der Clubs aus der näheren Gegend wollte er nicht kommentieren. In Gladbach bei der Borussia hat der KFC nicht angefragt, auch nicht in Düsseldorf. Die Arenen wären auch zu groß und daher zu teuer. Am Ende bleibt es bei Duisburg — wohl auch wegen der Nähe.

Die längere Anreise ins MSV-Stadion könnte zwar neutrale Zuschauer abhalten. Filipzik meint: „Ich glaube, dass viele Fans sich trotzdem hinter den KFC stellen und zum Spiel kommen würden.“ Wird der KFC nicht fündig bei der Suche nach einem Ausweichort, bestimmt der DFB den Spielort. Und das recht bald. Bis zum Montag, 14. Mai, muss die Entscheidung gefallen sein.

Die Stadt hält sich in einer Stellungnahme von Dienstag deutlich bedeckt zum Spielort Grotenburg, verweist auf DFB-Regularien. Darin heißt es, „es gibt einen Anforderungskatalog des DFB mit 15 Punkten. Diese 15 Punkte erfüllt die Grotenburg zur Zeit nicht alle.“

Der KFC und die Stadt seien in Gesprächen mit dem DFB, unter welchen Voraussetzungen das Relegationsspiel gegen Mannheim am 24. Mai in Krefeld stattfinden könne. Ähnliches gilt für die Lizenzierungs-Unterlagen für die neue Spielzeit, die der KFC vor einigen Wochen eingereicht hatte. Denn da die Grotenburg in der Saison 2018/2019 saniert wird, sind Spiele nicht möglich, ein Ersatzspielort muss her. Die Entscheidung über die Lizenzierung der Mannschaften trifft der DFB am 12. Mai.

Wie wenig Spielraum die Verbände bei Standards im Fußball zulassen, hat die DFL gestern demonstriert. Sie lehnte einen Antrag für eine Ausnahmegenehmigung von Holstein Kiel ab. Die „Störche“ wollten im Falle des Bundesliga-Aufstiegs trotz der zu geringen Kapazität im Holstein-Stadion spielen.