KFC im Abstiegskampf Riege: „Die Rettung wird ein Kraftakt“

Krefeld. Der Weg ist für Horst Riege kein weiter. Der neue Trainer des KFC Uerdingen wohnt lediglich einen Steinwurf von der Grotenburg entfernt. Dem Ort, an dem der 62-Jährige seit Montag die Regionalligamannschaft auf das Ligaspiel gegen die U23 von Fortuna Düsseldorf einschwört.

Foto: Andreas Bischof

Ein Finale. Und der erste Eindruck seines neuen Teams macht Riege dabei Mut. „Sie ziehen alle mit und scheinen den Trainerwechsel akzeptiert zu haben“, sagt der Trainer des KFC Uerdingen.

Sorgen bereitet dem Übungsleiter hingegen die personelle Situation. „Unser Kader ist durch die vielen Verletzungen dünn besetzt“, sagt Riege und ergänzt: „Ich denke aber, dass wir für Samstag elf gesunde Spieler finden werden und auch genügend, die auf der Bank Platz nehmen werden.“ Eine Startaufstellung wird sich für Riege in den kommenden Trainingseinheiten herauskristallisieren. Auffällig war, dass Denis Jovanovic, der jüngste Spieler im KFC-Kader, das meiste Engagement auf dem Platz an den Tag legte.

So viel man auch über Sinn oder Unsinn des späten Trainerwechsels beim KFC diskutieren mag, ein Neuanfang ist er für die Spieler in jedem Fall. Gerade für Abdelkader Maouel, Athanasios Mentizis, und Denis Jovanovic, die unter dem ehemaligen Trainerduo nur selten die Chance von Beginn an bekamen, könnte am Ende einer Trainingswoche ausgerechnet im entscheidenden Saisonspiel noch mal eine Startelf-Nominierung stehen.

Riege geht das Saisonfinale seinem Naturell entsprechend nüchtern an. „Sieht man sich die lange Durststrecke in der Rückrunde mit nur einem Sieg an, muss man festhalten, dass es für uns richtig schwer wird. Es wird ein Kraftakt“, sagt Riege. Und mit Blick auf die Ausgangslage beim Konkurrenten Wattenscheid im Heimspiel gegen den SC Wiedenbrück sagte der KFC—Trainer: „Es ist schwer vorstellbar, dass Wiedenbrück, das in den vergangenen sieben Spielen noch weniger Punkte geholt hat als wir, jetzt in Wattenscheid gewinnt.“

Riege und Gotsche beim ersten KFC-Training
8 Bilder

Riege und Gotsche beim ersten KFC-Training

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Der Blick in die Lohrheide wird sich für den KFC sowieso erst öffnen, wenn ein Heimsieg gegen die U23 von Fortuna Düsseldorf unter Dach und Fach gebracht werden kann. Doch ähnlich wie in der vergangenen Saison, gibt es auch dieses Jahr wieder ein mögliches Szenario, bei dem der KFC mit ganz viel Dusel in der Regionalliga bleiben könnte. Kann der VfR Aalen, Tabellenletzter und Absteiger aus der 2. Bundesliga, die finanziellen Anforderungen der 3. Liga nicht erfüllen, würde in der dritthöchsten deutschen Fußballliga Platz 18 bei 20 Klubs noch zum Klassenerhalt reichen.

Sollte Borussia Dortmund II am letzten Spieltag diesen bei drei Punkten Rückstand auf die dort platzierte SpVgg Unterhaching noch aufholen können und gleichzeitig die U23 von Borussia Mönchengladbach sich in den Aufstiegsspielen zur 3. Liga durchsetzen, würde der 15. Platz in der Regionalliga West zum Klassenerhalt ausreichen.

KFC-Boss Lakis will alle Konzentration jetzt auf das Sportliche lenken. Sagt aber: „Wir haben letzte Saison erlebt, wie es laufen kann und müssen solche Umstände wieder in Betracht ziehen.“ Den im Zuge der Salar-Entlassung zurückgetretenen sportlichen Leiter Heiner Essingholt, der im Clinch mit Geschäftsführer Thomas Schlecht liegt, will er von einem Verbleib überzeugen.