KFC Uerdingen Thackray im Wartestand

Der Fußballer von Oberligist KFC Uerdingen ist derzeit nur zweite Wahl — aber bereit für ein Comeback am Samstag gegen Velbert.

Foto: Samla

Krefeld. Für Kris Thackray ist die Situation beim KFC Uerdingen eigentlich nicht unbekannt. Der Engländer war bereits im Vorjahr aus der Startelf gerutscht, musste sich lange Wochen mit seiner Rolle als Ersatzmann begnügen. Fast vor einem Jahr, als Jörn Großkopf Trainer des KFC wurde und fortan auf den 28-Jährigen setzte, änderte sich auch schlagartig seine Bedeutung für die Uerdinger. Damals sagte er mit einem für viele Briten typischen Pragmatismus: „Es bringt nichts, den Trainer zu fragen. Es gibt nur die Option, im Training Gas zu geben und nicht sauer zu sein.“ Er glaube daran, dass seine Chance wiederkomme.

Auch in diesen Tagen ist das Durchhaltevermögen des Mannes aus Newcastle wieder gefragt. Thackray ist erneut nur zweite Wahl, diesmal aber in einer erfolgreichen, homogenen und abwehrstarken Mannschaft. Sein Trainer André Pawlak macht ihm Mut: „Er ist nahe an der ersten Elf. Ich hätte keine Bedenken, ihn in der Innenverteidigung zu bringen. Aber wir ändern jetzt momentan nicht viel.“ Und das wird wohl auch für das heutige Heimspiel gegen die SSVg. Velbert (18 Uhr) gelten. Thackray fiel durch eine Verletzung zurück, dazu kam eine Familienangelegenheit, bei der der Verteidiger auch einige Tage zurück auf die Insel reiste.

Pawlak sieht den Briten als Innenverteidiger, weniger als defensiven Mittelfeldspieler. Doch in der zentralen Abwehr spielen Leon Binder und Patrick Ellguth solide. Es gibt keinen Grund zu wechseln. Elf Gegentore in 22 Spielen ist mehr als ein Gütesiegel. Pawlak sagt: „Kris ist immer positiv und lässt sich nicht hängen. Die Mannschaft hat insgesamt eine hohe soziale Kompetenz.“ Unter der Woche hatte Thackray einen Autounfall mit Blechschaden. Eine Pause im Training legte er dennoch nicht ein. Er steht bereit, falls jemand schwächelt. Co-Trainer Markus Braasch sagt: „Wenn man gewinnen muss, wechselt man eher offensiv aus, um Varianten zu haben und den Gegner zu überraschen. Wir haben aber keine Bauchschmerzen, ihn zu bringen.“

Zudem coacht Thackray ja auch noch die U19 des KFC zusammen mit Charles Takyi. Die Doppelbelastung sei aber keine Hürde für die beiden, wenige Stunden später in die Startelf zu rücken, so Braasch. Das bewies Takyi in Cronenberg. Das Spiel am Samstag gegen Velbert, das längst aus der Rolle als Meisterkandidat gefallen ist, ist für Pawlak und Braasch ein Duell mit dem alten Arbeitgeber, bei dem sie vor einem Jahr gehen mussten.

Der elfte Heimsieg im 13. Spiel winkt — die Grotenburg ist eine Festung. Und damit auch die Chance, den Vorsprung auf den Verfolger Schonnebeck auf zehn Punkte für eine Nacht auszubauen. Das Spitzenspiel steigt am kommenden Mittwoch in Schonnebeck, in den Köpfen sei es aber noch kein Thema, sagt Pawlak.