KFC Uerdingen vor dem Duell mit Hansa Rostock Krämer fordert Sportsgeist
Krefeld · Für den Fußball-Drittligisten KFC Uerdingen ist die Saison so gut wie gelaufen. Es gibt nichts mehr zu gewinnen. Die Krefelder liegen im Mittelfeld der Tabelle, können ihr Ergebnis des Vorjahres aber mit einem Sieg am Mittwochabend in Rostock noch verbessern, was zumindest einen statistischen Wert hätte.
48 Punkte waren es in der Vorsaison. Nun sind es 47. Die eigene Messlatte hat der Klub aber dennoch unterlaufen. Der Aufstieg wurde erneut deutlich verpasst. In der kommenden Woche dürfte das Team nach dem Saisonende erneut umgekrempelt werden. Trainer Stefan Krämer: „Wenn alle Entscheidungen getroffen sind, dürfte auch mehr Bewegung in den Markt kommen. Alle Klubs sind noch zurückhaltend. Alle rechnen in der Corona-Zeit mit einem spitzen Bleistift. Der Spielraum, Fehler zu machen bei der Kaderplanung, wird kleiner.“ Krämer geht davon aus, dass die Kadergrößen künftig schrumpfen. Das könnte auch die eigene 26-köpfige Mannschaft betreffen. Die Gespräche seien im Gange: „Wir werden offen und ehrlich die Perspektiven aufzeigen.“
Die Form
45 ordentliche Minuten gegen den Chemnitzer FC am Freitag folgten 45 schwächere, in denen die Krefelder zu passiv agierten und noch den Ausgleich zum 1:1-Endstand drei Minuten vor dem Spielende fingen. Im zweiten Abschnitt fehlten elematare Merkmale: kaum Spiel ohne Ball, keine Anspielstation und wenn sich Raum für Konter bot, offenbarten die Spieler mitunter haarsträubende technische Fehler.
Das Personal
Mit im Bus Richtung Rostock saß am Dienstag auch Angreifer Osayamen Osawe. Der 26-Jährige war zuletzt mit einem Muskelfaserriss außer Gefecht gewesen, solle aber enger bei der Mannschaft sein und werde „nur im größten Notfall“ eingesetzt, so Krämer. Franck Evina meldete sich krank. René Vollath ist wieder genesen und eine Option für das Tor.
Im Fokus
Einen „lustlosen Sommerkick“ will Trainer Stefan Krämer von seiner Mannschaft jedoch nicht sehen an der Ostsee. Der Coach will sich von der Konkurrenz nicht vorwerfen lassen, den Wettbewerb verzerrt zu haben. Gegner Hansa Rostock kämpft noch um den Aufstieg. Krämer erwartet einen gesunden Sportsgeist von seiner Mannschaft.
Hansa Rostock
Eine Restchance ist noch da. Der Aufstieg, das wäre doch noch ein sehr glückliches Ende für Hansa Rostock, das seit acht Jahren nun schon das Dasein in der 3.Liga fristet. Finanziell ist der Verein aus Mecklenburg-Vorpommern nicht gerade auf Rosen gebettet. Ein Resultat nach mehreren Jahren des Überlebenskampfes in der Liga. Eine Insolvenz wurde nur knapp abgewendet. 2016 gelang die Wende zum Guten, auch dank des Einstiegs des Investors Rolf Elgeti. Zwei Spiele verbleiben den Rostockern noch, um auf Platz vier vorzurücken, der derzeit zur Aufstiegsrunde berechtigen würde. Doch die 1:3-Niederlage zuletzt gegen die Würzburger Kickers wog schwer. Im letzten Heimspiel der Saison gegen den KFC wollen die Fans das Team von außerhalb des Stadions unterstützen, um die 1:4-Niederlage aus dem Hinspiel vergessen zu machen.
Die Form
Hansa fand gegen Würzburg nicht ins Spiel, blieb zu passiv und leistete kaum Widerstand. „Wir waren nicht auf dem Level, auf dem wir hätten sein sollen“, sagte Trainer Jens Härtel, unter dem die Mecklenburger einen Aufschwung erlebt hatten. Nach drei Partien ohne Sieg soll gegen den KFC ein Dreier her.
Das Personal
Nun fallen auch noch zwei Leistungsträger aus. Sven Sonnenberg und Kai Bülow werden wegen einer Gelbsperre zuschauen müssen. Nik Omladic befindet sich noch im Aufbautraining nach einer Schulter-Operation.
Im Fokus
Viel Arbeit kommt auf die Uerdinger Außenverteidiger zu, wenn der Rostocker Aaron Opoku auflaufen darf. Der 21-Jährige verfügt über Schnelligkeit und Dribbelstärke.