Richter Lorenz: „Jetzt haben Sie endlich eine DFB-Einladung“
Richter Lorenz witzelt über Stefan Kießling.
Frankfurt. Rudi Völler hatte am Montag noch einmal einen Vorstoß gewagt. 22 Minuten nachspielen, das wäre doch eine faire Sache. „Dafür gibt es keine rechtliche Grundlage“, sagte Richter Hans E. Lorenz nüchtern. Zuvor hatte Lorenz den Phantomtor-Fall durchaus mit einer gewissen Lockerheit beurteilt.
Hans Eberhard Lorenz ist im Hauptberuf Richter am Landgericht Mainz, im Ehrenamt Vorsitzender des Sportgerichts beim DFB. Dieses Hobby sichert dem 62-Jährigen in schöner Regelmäßigkeit Auftritte vor Fernsehkameras, wenn über Fanausschreitungen, tobende Trainer oder anderes Ungemach verhandelt wird. Im Fall des Phantomtors von Stefan Kießling hatte Lorenz eine große Bühne, die er für verbale Kapriolen nutzte.
„Als ich früher auf dem Land Fußball gespielt habe, waren Löcher im Netz eher die Regel.“ Mit diesen Worten begann der Richter die Zeugenvernehmung.
Den Lacher auf seiner Seite hatte Lorenz dann, als Phantomtor-Schütze Stefan Kießling dran war, der bekanntlich von Bundestrainer Joachim Löw links liegen gelassen wird. „Jetzt haben Sie endlich mal eine Einladung vom DFB bekommen“, meinte er. Kießling fand das nur mäßig witzig: „Darauf muss ich nicht antworten, oder?“