Spekulation beim BVB - Schmidt und Bayer unter Druck

Dortmund/Villarreal (dpa) - Störgeräusche bei Borussia Dortmund, Bewährungsprobe für Bayer Leverkusens Trainer Roger Schmidt: Die beiden verbliebenen deutschen Europa-League-Teilnehmer gehen nicht unbelastet in ihre Achtelfinal-Hinspiele.

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Der BVB sieht sich vor der Partie gegen Tottenham Hotspur mit Spekulationen über die Zukunft seiner Topstars Ilkay Gündogan und Pierre-Emerick Aubameyang konfrontiert. Bayer-Coach Schmidt soll nach seiner verbüßten Sperre die kriselnden Leverkusener beim FC Villarreal wieder auf Erfolgskurs bringen.

Dortmunds Trainer Thomas Tuchel reagierte gelassen auf die angeblichen Angeboten für Aubameyang (für 100 Millionen Euro zu Real Madrid) und Gündogan (für 30 Millionen Euro zu Manchester City). „Ich bin mir sicher, dass er sehr genau spürt, welche Wertschätzung er in diesem Club hat“, sagte Tuchel mit Bezug auf Gündogan.

All den störenden Schlagzeilen zum Trotz - in Dortmund herrscht große Vorfreude auf die Begegnung gegen die Spurs am Donnerstag. „Das ist ein geiles Los“, meinte BVB-Kapitän Mats Hummels vor der Partie am Donnerstag gegen den Tabellen-Zweiten der englischen Premier League. „Der Klang der Namen, die Tradition beider Teams, die Stadien haben ein besonderes Flair“, befand Coach Tuchel.

Nationalspieler Hummels schreckt auch nicht die gute Form der Londoner. „Ich bin keiner, der immer hofft, den leichtesten Gegner zu kriegen und sich irgendwie durchzuwurschteln“, betonte der Verteidiger. Die Dortmunder, die am Wochenende beim 0:0 gegen den FC Bayern ein ansehnliches Spiel boten, hoffen gegen das nächste Top-Team auf ein historisches Ergebnis. Schließlich hat an der White Hart Lane noch nie ein deutsches Team gewonnen.

Für Schmidt und sein Leverkusener Team kommt es beim spanischen Tabellen-Vierten zu einer Art Neustart nach der abgelaufenen Drei-Spiele-Sperre gegen den Coach. Krisenhafte Wochen liegen hinter den Rheinländern. „Wir brauchen dringend ein Erfolgserlebnis, um Motivation für das Bundesligafinale zu bekommen“, forderte deshalb Geschäftsführer Michael Schade. Nach dem von Schmidt provozierten Eklat gegen Dortmund und dem gegen ihn verhängten Innenraumbann verlor Bayer drei Partien und stürzte auf Rang acht ab.

Schmidt geht trotz der Diskussionen um seine Person mit einer positiven Grundhaltung in die wichtige Begegnung am Donnerstag in Villarreal. „Es ist eine sehr schwere Aufgabe, aber wir haben uns zuletzt gegen Sporting Lissabon mit zwei Siegen durchgesetzt“, sagte er. „Das stimmt mich optimistisch für Villarreal.“ Sportdirektor Rudi Völler kündigte an: „Wir werden alles in die Waagschale werfen, um am Ende die Nase vorn zu haben.“ Völler stärkte seinem kritisierten Chefcoach einmal mehr den Rücken: „Tatsache ist, dass wir einen erstklassigen Trainer haben.“

Gute Nachrichten kommen von der Bayer-Krankenstation. Von den derzeit acht Verletzten drängen drei zurück in den Kader. Die Innenverteidiger Ömer Toprak und Jonathan Tah stehen laut Schmidt ebenso vor einer Rückkehr wie Stürmer Stefan Kießling.