VDV hält Gehaltstarife im Profi-Fußball für „schwierig“

Duisburg (dpa) - Die Vereinigung der Vertragsfußballspieler (VDV) kann sich ein Modell mit Gehaltstarifgruppen wie beim tschechischen Erstligisten FK Teplice im deutschen Profi-Fußball kaum vorstellen.

„Das ist schwierig, weil die Spieler ja nach Leistung in Gruppen eingeteilt werden müssen. Wer soll das entscheiden?“, äußerte sich VDV-Geschäftsführer Ulf Baranowsky auf dpa-Anfrage skeptisch. Wichtiger seien „Mindestgehälter“, ergänzte Baranowsky. „Aber die gibt es in der ersten und zweiten Bundesliga und die sind ja auch bekannt.“

So richten sich die Mindestgehälter für Fußball-Profis in den beiden Bundesligen nach der Beitragsbemessungsgrenze für die Rentenversicherung. Diese liegt derzeit bei 5800 Euro brutto pro Monat. Erstliga-Profis müssen demnach mindestens 50 Prozent (2900 Euro) der Beitragsbemessungsgrenze bekommen, Zweitliga-Spieler mindestens 30 Prozent (1740 Euro). Ausgenommen in der 2. Liga sind Nicht-EU-Ausländer, für die auch die 50-Prozent-Regel gilt.

Baranowsky betonte, dass sich nur wenige Lizenzspieler in den unteren Mindestgehaltsregionen befinden, auch wenn bei den Spitzenvereinen das Gehaltsgefälle sehr groß sei. „Die meisten Bundesliga-Profis bekommen deutlich mehr als das Mindestgehalt“, sagte er. Um sie müsse man sich nicht sorgen. „Die Regelung wurde auch eher deswegen getroffen, damit Vereine ihre Kader nicht mit billigen Kräften auffüllen, nur um die zwölf lokal ausgebildeten Spieler im Kader nachzuweisen.“

Sorgen bereiten der Spielergewerkschaft vor allem Dritt- und Viertligaspieler (Regionalliga). Auf der einen Seite gibt es dort Gut-Verdienende, aber auch reine Amateure. „Das Gehaltsgefüge ist sehr heterogen. In der Regionalliga gibt es einige Spieler, die umgerechnet für vier Euro pro Stunde kicken“, so Baranowsky.