Hörmann zum Fall Beckenbauer: Von FIFA inszeniert
Berlin (dpa) - DOSB-Präsident Alfons Hörmann hat sich mit Blick auf die 90-Tage-Sperre von Franz Beckenbauer kritisch zum Vorgehen des Fußball-Weltverbandes und speziell zu FIFA-Präsident Joseph Blatter geäußert.
Beckenbauer sei seit vielen Jahren in FIFA-Gremien tätig, er habe auch von Blatter Ehrungen erhalten. „Deshalb darf Blatter als Präsident das Thema aus meiner Sicht nicht einfach laufen lassen, auch wenn die Ethikkommission zuständig ist. Er hätte eingreifen und Beckenbauer anrufen müssen“, sagte der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) in einem Interview der „Sport Bild“.
Der „Kaiser“ war für 90 Tage suspendiert worden, weil er einen Fragenkatalog der Ethikkommission zur WM-Vergabe an Russland (2018) und Katar (2020) nicht beantwortet hat. „Dass Franz Beckenbauer keine Lust hat, 130 Fragen zu beantworten, ist menschlich“, meinte Hörmann, „zumal er sich völlig unschuldig fühlt.“
Bei der FIFA habe dann nach Hörmanns Wahrnehmung klar im Vordergrund gestanden, „das Thema zu inszenieren und zur Schau zu stellen“. Blatter hätte als Präsident „die Rolle des Deeskalierers und Friedensrichters übernehmen“ müssen, forderte Hörmann. „Vielleicht war aber von Blatter auch genau das Gegenteil gewollt.“