Usbeke Irmatow pfeift Duell Deutschland gegen USA

Recife (dpa) - Als Ravschan Irmatov die Fußball-WM 2010 mit der Partie zwischen Gastgeber Südafrika und Mexiko eröffnete, war der Usbeke noch ein absoluter Nobody unter den Referees. Vier Jahre später zählt Irmatov zu den weltweit anerkanntesten Schiedsrichtern.

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Der Weltverband (FIFA) betraute ihn deshalb nun mit der Leitung des brisanten Duells zwischen Deutschland und den USA. Beiden Teams reicht in ihrer letzten Vorrundenpartie ein Punkt zum Weiterkommen. Irmatov wird mit Argusaugen verfolgen, dass alles mit rechten Dingen zugeht.

Für den 36-Jährigen ist es beim Weltturnier am Zuckerhut bereits der dritte Auftritt. Für seine Leistungen in den Begegnungen Schweiz gegen Ecuador (2:1) und zuletzt am Montag Mexiko gegen Kroatien (3:1) bekam er viel Lob. Auch die Rote Karte gegen den Kroaten Ante Rebic war vollkommen berechtigt.

Tritt Irmatov am Donnerstag in der Arena Pernambuco wieder so souverän auf, dürften dem sportverrückten Asiaten in der K.o.-Runde weitere Einsätze gewiss sein. 2010 war er bis zum Halbfinale dabei, wo er beim 3:2 der Niederländer gegen Uruguay als 23. Mann auf dem Feld fungierte. Der usbekische Präsident verlieh ihm daraufhin sogar den Ehrentitel „Stolz Usbekistans“. Geht es für Irmatov dieses Mal bis ins Finale?

Die deutsche Mannschaft hat gute Erinnerungen an den mehrfachen Schiedsrichter des Jahres in Asien. In Südafrika leitete er das Viertelfinale der DFB-Elf gegen Argentinien, das Deutschland mit 4:0 gewann. Allerdings zeigte Irmatov in der Partie Thomas Müller auch die Gelbe Karte, wodurch dieser im Halbfinale gegen Spanien zuschauen musste.

Irmatov spielte in seiner Jugend selbst Fußball, ehe er sich im Alter von 19 Jahren eine schwere Verletzung am Sprunggelenk zuzog und seine aktive Karriere beenden musste. Auf Anraten seines Vaters, der in der ehemaligen Sowjetrepublik ebenfalls Schiedsrichter war, sattelte der heutige Lehrer um. Und wurde damit zum bekanntesten Fußball-Export seines Landes.

2003 bestand er bei der U17-Weltmeisterschaft seine internationale Feuertaufe. Sein erstes großes Länderspiel pfiff er vor gut zehn Jahren: Vietnam gegen Libanon, es war der 31. März 2004. Auch bei den Olympischen Spielen 2012 in London war Irmatov dabei. Jetzt soll die WM 2014 seine Laufbahn krönen.