Wer Löws Nachfolger werden könnte — und warum die Trainersuche so schwierig ist
Frankfurt. Für DFB-Präsident Reinhard Grindel ist Joachim Löw weiterhin der geeignete Mann, um den notwendigen Umbruch in der Nationalmannschaft hinzubekommen. „Er hat immer wieder bewiesen, insbesondere beim Confed Cup im vergangenen Jahr, junge Spieler zu integrieren“, sagte der Verbands-Chef.
Einen Plan B gibt es beim Deutschen Fußball-Bund derzeit offensichtlich nicht. Zumal die Topkandidaten für eine mögliche Löw-Nachfolge derzeit nicht verfügbar sind. Der DFB hat den Vertrag mit Bundestrainer Löw vor der WM in Russland bis 2022 verlängert. Der 58-Jährige hat sich nach dem blamablen Vorrunden-K.o. einige Tage Zeit zu einer Analyse und zu Gedanken über seine Zukunft erbeten.
Die Suche nach einem Nachfolger im Fall, dass Löw nicht weitermacht oder der DFB grundlegende Bedenken bekommen würde, dürfte sich für Grindel und Manager Oliver Bierhoff schwierig gestalten. Die potenziellen Löw-Nachfolger Jürgen Klopp (FC Liverpool) und Thomas Tuchel (Paris Saint-Germain) haben langfristige Verträge bei europäischen Spitzenclubs. Der junge Hoffenheim-Coach Julian Nagelsmann (30) hat für 2019 schon bei RB Leipzig unterschrieben.
Jupp Heynckes ist 73 Jahre alt und gerade zum dritten Mal in den Ruhestand gewechselt. Die Löw-Assistenten Thomas Schneider und Marcus Sorg sind durch das Vorrunden-Aus mit beschädigt. Auch andere verbandsinterne Lösungen wie mit U21-Coach Stefan Kuntz scheinen wenig realistisch.
Der Österreicher und Ex-Leipziger Ralf Hasenhüttl (50) ist derzeit ohne Job genau wie der Franzose Arsène Wenger (68). Der Elsässer spricht Deutsch, gilt nach seinem Abschied nach vielen Jahren beim FC Arsenal aber nicht als innovative Zukunftslösung. Zudem wäre es eine Zeitenwende beim DFB, wenn als elfter DFB-Cheftrainer - Otto Nerz war 1927 der erste - kein Deutscher das höchste Traineramt im Lande ausüben würde. dpa