Die Neuen beim Wuppertaler SV Aday Ercan weiß, wie sich Aufstieg anfühlt

Wuppertal · Der von Borussia Dortmund gekommenen Mittelfeldspieler bringt mit seinen 22 Jahren schon viel Regionalliga-Erfahrung mit.

Besonders im Test gegen Paderborns U 23 zeigte Aday Ercan, was in ihm steckt. Bewies im Mittelfeld defensiv wie offensiv Qualitäten.

Foto: Gunnar Frankenberg

Noch wohnt Aday Ercan in Wuppertal im Hotel. Bald hofft der Mittelfeldspieler von Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV aber, hier eine Wohnung beziehen zu können. Die ständige Fahrerei nach Paderborn, wo er herkommt, ist für den 22-Jährigen, der in der vergangenen Saison noch im Kader von Drittligist Borussia Dortmund II gewesen ist, zu viel. Schließlich will er ja auch gut beim WSV ankommen.

Gaetano Manno, der Sportliche Leiter des WSV ist froh, dass es mit Ercans Verpflichtung geklappt hat. Der war einer der letzten Zugänge, die Manno unter Dach und Fach bringen konnte. Er hatte noch nach einem Spieler fürs Mittelfeld gesucht, der die U 23-Anforderung erfüllt, aber schon Erfahrung mitbringt. Einen so genannten Box-to-Box-Spieler, der zwischen den Strafräumen unterwegs ist. Dazu hat Aday Ercan mit 1,91 m eine gute Größe, bringt eine gute Technik mit. „Bei Aday sieht man, dass er sich von Woche zu Woche gesteigert hat“, zeigt sich Manno mit der Vorbereitung des 22-Jährigen sehr zufrieden. Zum Spielen war Ercan zuletzt in Dortmund wenig gekommen, hatte nur vier Kurzeinsätze in Liga drei, plagte sich drei Monate lang mit einer Schambeinentzündung herum.

Jetzt sind die Schmerzen weg, und Ercan will über die Regionalliga wieder Fuß fassen. „Der WSV ist ein ambitionierter Regionalligist, wo noch viel Potenzial ist. Das passt gut zu mir“, begründet Ercan, warum er nach Wuppertal gekommen ist. Mit Lukas Demming und Phil Beckhoff trifft er hier außerdem wieder auf zwei ehemalige Mitspieler, mit denen er schöne Fußballerlebnisse teilt. Alle drei standen im Team des SC Wiedenbrück, das in der Saison 2020/21 den direkten Wiederaufstieg in die Regionalliga schaffte. Mit acht Treffern hatte Ercan damals auch Torgefährlichkeit unter Beweis gestellt, war danach von Borussia Dortmund verpflichtet worden und stieg dort mit der U 23 in die Dritte Liga auf, wurde im Aufstiegsjahr 20 Mal eingesetzt. Beim SV Rödinghausen, wohin ausgeliehen war, brachte er es in der Saison darauf sogar auf 27 Einsätze, bevor ihn der BVB zurückholte. Dass er mit Wiedenbrück und Rödinghausen den Westfalenpokal gewann, zählt ebenfalls zur Erfolgsbilanz des 22-Jährigen, der in der Jugend des SC Paderborn ausgebildet worden ist.

Nun also der WSV und gleich ein Knüllerspiel. „Jeder freut sich darauf, nach Aachen zu fahren, da wird sich dann zeigen, wo man steht“, sagt er vor der Partie am Tivoli am Freitagabend. Dass er vermutlich nicht in der Startelf stehen wird, sieht Ercan, der als sensibel gilt, gelassen. „Ich bin ja erst eine Woche nach dem Trainingsstart gekommen, kam aus einer Verletzung. Ich mache mir da nicht zu viel Druck, muss weiter Spielpraxis sammeln.“ Dass die Richtung stimmt, sehe er ja daran, dass es von Spiel zu Spiel besser laufe. Das bestätigt schließlich auch der Sportliche Leiter. gh