Auf Bewährung in Gladbach
Beim Tabellendritten stehen der WSV und insbesondere Trainer Karsten Hutwelker am Samstag unter Druck.
Wuppertal. Vor dem Spiel bei der Bundesliga-Reserve von Borussia Mönchengladbach (Samstag, 14 Uhr, Grenzlandstadion Rheydt) ist WSV-Trainer Karsten Hutwelker in Verteidigungshaltung. „Die Rollen sind klar umrissen, Gladbach ist Favorit, wir müssen schauen, dass wir punkten“, sagt er etwas knurrig. Die Diskussionen nach dem schlechten Saisonstart seiner Mannschaft, der am Freitag mit der ersten Heimniederlage gegen Verl „gekrönt“ wurde, sind nicht spurlos an dem Ex-Profi vorbeigegangen. Als Jungtrainer ist es für den 40-Jährigen Wuppertaler eine neue Erfahrung, auch vom Vorstand kritisiert zu werden, der das Ziel Aufstieg in Gefahr sieht und Hutwelkers Wechsel in der Anfangsformation bemängelt hatte.
Ob es gegen Gladbach sein letztes Spiel sein könnte, wenn den mageren sieben Punkten aus sieben Spielen nicht weitere hinzugefügt werden? „Was soll ich sagen, fragen Sie mich am Samstag um 15.45 Uhr noch einmal“, meint er und fügt trotzig an. „Ich bleibe dabei, ich habe hier eine gute Leistung gebracht.“
Das sieht auch die Mannschaft so, die laut Kapitän Stefan Lorenz hinter dem Trainer steht: „Wir sind selbst mit unserer Leistung unzufrieden und wollen da gemeinsam rauskommen.“
Gegen die spielstarke Mannschaft von Borussia Mönchengladbach gibt es die nächste Chance. Hutwelker Bezeichnung des Gastgebers als Favorit ist durch die Tabellensituation — Gladbach ist Dritter und lag auch im vergangen Jahr vor dem WSV — gedeckt. Gleichzeitig bezeichnet der WSV-Coach Platz eins am Saisonende nach wie als „das Einzige, was interessiert.“
Die Aufstellung gegen Verl verteidigt er: „Ich stelle nach Trainingseindrücken auf und würde wieder so entscheiden. Nur müssten die Spieler endlich diese Leistungen im Spiel zeigen.“ Routinier Dennis Brinkmann wird wohl erneut von Anfang an im Mittelfeld auflaufen, auch wenn er nach seiner Knieverletzung noch nicht schmerzfrei ist. Erstmals wieder im Kader ist Bekim Kastrati und eröffnet die Option, mit zwei Spitzen zu spielen. „Das wollte ich auch gegen Verl. Von meinen Spielern wurde das leider nicht so interpretiert“, sagt Hutwelker — schon wieder in Verteidigungshaltung.