„Bob“ Maly: „Es kann nur besser werden“

WSV-Torhüter hält nichts von einem Trainerwechsel. Runge vertraut Team.

Wuppertal. Gegensätzlicher könnte die Situation nicht sein: Während bei WSV-Torhüter Christian "Bob" Maly nach den beiden Patzern gegen Düsseldorf und Unterhaching in den jüngsten Spielen die Formkurve wieder anstieg, geht es mit der Mannschaft insgesamt weiter bergab.

Gegen Erfurt hatte Maly nach Fehlern seiner Vorderleute bei beiden Gegentoren keine Abwehrchance. Die nüchterne Analyse des Torhüters zur gegenwärtigen Situation: "Viele Chancen vorne basieren auf Zufall, die Verunsicherung ist da."

Neben den offensichtlich spielerischen Schwächen stellt sich nach der "Maulwurf-Affäre" (der noch nicht gefunden wurde) auch die Frage, ob die Mannschaft charakterlich willens ist, den Karren aus dem Dreck zu ziehen.

"Das ist es ja gerade, was ich nicht verstehe. Die Mannschaft ist so super untereinander. Aber auf dem Platz greifen die Mechanismen nicht. Es ist wie verflucht", sagt Maly.

Im übrigen sei er weit entfernt davon, jemanden zu engagieren, der ihm den Spitzel präsentiert, der nach einer Mannschaftssitzung Details ausplauderte. "Derjenige muss jeden Morgen in den Spiegel schauen und damit klarkommen. Außerdem hat sich noch nie jemand in die Mannschaft geredet, hoffe ich zumindest."

Auch von einer Trainerdiskussion hält Maly nicht viel. "Die älteren Spieler sägen nicht am Trainer. Nicht er, sondern wir stehen auf dem Platz. Jeder muss sich einbringen und konzentriert an die Sache rangehen."

Auch wenn ihn WSV-Trainer Christoph John nach seinen Patzern schon kritisch hinterfragte, scheint er von den üblichen Mechanismen im Fußballgeschäft nicht als Lösung für die WSV-Probleme überzeugt. "Bei einem Trainerwechsel muss man schließlich immer fragen, was danach kommt. Es gibt keine Kritik am Trainer."

Gegen den Tabellendritten Kickers Emden am kommenden Samstag im Stadion am Zoo stehe die Mannschaft in der Pflicht. So sieht es natürlich auch WSV-Präsident Friedhelm Runge, der nach dem Spiel in der WSV-Kabine mehr Zuckerbrot als Peitsche verteilte.

"Er hat gesagt, dass er uns vertraut und dass wir es besser können", sagt Maly und fügt ein wenig fatalistisch an: "Es kann ja nur besser werden bei uns. Wie sagt Olli Kahn: ’Immer weiter, immer weiter’."