Das Derby ist „kein Duell Runge gegen den WSV“

Beim Topspiel in Velbert morgen gibt es ein Wiedersehen mit dem Ex-Präsidenten, der nun Trikotsponsor der SSVg ist.

Foto: Otto Krschak

Wuppertal. SSVg Velbert gegen den Wuppertaler SV! Nicht nur die sportliche Rivalität der Ortsnachbarn, die beide Richtung Regionalliga schielen, gibt dem Oberliga-Derby, das am Sonntag um 15 Uhr in der Velberter Arena an der Jupiterstraße steigt, die Würze. Mit Friedhelm Runge tritt dort der Mann als Hauptsponsor auf, der 21 Jahre lang die Fäden beim Wuppertaler SV gezogen hatte, bevor er im Frühjahr 2013 zurücktrat. Die folgende Jahreshauptversammlung geriet bekanntlich zur Abrechnung mit der Ära Runge. Die neue Vereinsführung kämpft damit, den Verein auf neue Füße zu stellen.

Ein ganz spezielles Spiel also auch für Friedhelm Runge, der seitdem nicht mehr im Stadion am Zoo gesichtet wurde, dafür aber seinen festen Platz auf der Haupttribüne der SSVg hat, bei der er sein bereits jahrelanges Engagement nach dem Rückzug vom WSV „um einen Ticken erhöht hat“ (SSVg-Sprecher Jens Klein). „Es ist klar, dass mir in einer derart langen Zeitspanne sicher auch Fehler unterlaufen sind. Aber ich habe mich für den WSV immer krummgelegt, denn ich bin in Wuppertal geboren und werde in Wuppertal irgendwann auch mal sterben“, sagte Runge im Gespräch mit der WZ rückblickend.

Am Sonntag wird der 75-Jährige deutlich Partei beziehen. „Es ist doch verständlich, dass ich für Velbert bin, denn auf deren Trikots steht ja der Name meiner Firma. Aber wenn beim WSV die handelnden Personen kluge Entscheidungen treffen, dann wird auch dieser Verein wieder bessere Zeiten erleben und ich wäre bestimmt der letzte, der sich darüber nicht freuen würde“, versichert er.

Velbert hat auch mit Runges finanzieller Hilfe nach dem Regionalliga-Abstieg personell eher noch aufgerüstet. Der neue Trainer André Pawlak kann auf für die fünfte Liga hochwertiges Personal wie Dimitrios Pappas, Niklas Andersen, Erhan Zent, Milko Trisic, Jeffrey Tumanan oder Hüzeyfe Dogan bauen. Dazu wurden einige Neue, wie Stürmer Philipp Schmidt von RWO, geholt, die auch über Regionalliga-Erfahrung verfügen.

„Der Ball lief gut, die Spieler harmonierten und das Ergebnis hätte höher ausfallen können“, meinte Runge zum 2:1-Auftaktsieg der SSVg in Homberg, den er selbstverständlich beobachtet hatte.

Sonntag könnte ihm aus der WSV-Fankurve Gegenwind entgegenblasen. „Mit Sprechchören gegen sich muss Friedhelm Runge sicher rechnen, das weiß er auch. An große Beleidigungen auf Transparenten glaube ich aber nicht“, sagt Velberts Sprecher Jens Klein. Der Sicherheitsdienst entscheide, was mit hineingenommen werden dürfe und was nicht. „Dass wir da ebenso wie der WSV mit Sopp zusammenarbeiten ist günstig“, so Klein.

Im Übrigen freuten sich alle auf ein tolles Spiel“, versichert Klein und bemüht sich den Fußball in den Mittelpunkt zu stellen. Dass das Spiel in die Sicherheitskategorie 4a, die höchste Stufe, einsortiert wurde, mit mehr als 110 Ordnern und größerem Polizeiaufgebot findet er übertrieben, zumal Velbert keine eigene echte Fanszene habe. „Wir erwarten 1500 bis 2000 Fans aus Wuppertaler und freuen uns darauf.“

Vom Spiel in Velbert berichten wir live im Internet unter
wz-wuppertal.de